Der Wert der Familie: Menschen, die unser Zuhause sind

Eine besondere Familie: Jürgen und Martina Neubauer sind die Pflegeeltern von Hamid (16) und Nadar (13). | Foto: geopho.com
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  • hochgeladen von Elisabeth Pötler

Familie – das sind Menschen, mit denen man groß wird. Sie sind da, als Stütze, definieren einen Raum für das Wachstum, putzen einem die Zähne. Jeder hat eine Vorstellung von Familie und viele Emotionen damit verbunden. Bewusst wird einem der Wert der Familie oft, wenn er mit einer Sehnsucht verknüpft ist.

Die vier Menschen rund um den Holztisch in einem Haus in Mantscha bilden eine Familie: Eine Frau, ein Mann, zwei Burschen. Vier Teehäferl, vertraute Gesten, neckisches Geschubse, Lächeln, Blicke, die ihr Gegenüber schnell durchschauen.
Vor fünf Monaten haben sie sich noch nicht gekannt. Hamid (16) und sein Bruder Nader (13) sind damals nach Österreich geflohen: Als Christen wurden ihre Eltern in Afghanistan verfolgt, sind mit den Kindern in den Iran geflüchtet, wo sie vermutlich immer noch leben. Die Burschen sind von dort aus weiter: Die Eltern wollten, dass sie eine bessere Zukunft finden.

Eine neue Heimat
„In Österreich ist es schön, hier kann man gut leben“, sagt Hamid. Ihr Zuhause geben ihnen nun Jürgen (40) und Martina Neubauer (38). Als Pflegeeltern haben die zwei die Obsorge und Erziehung der Burschen übernommen. Als sie die Nachricht von den 71 toten Menschen im Kühl-Lkw nahe Parndorf hörten, fiel ihre Entscheidung: Die Kindergartenpädagogin und der Technische Angestellte wollten junge Flüchtlinge aufnehmen. 

Wurzeln schlagen
„Die Familie, das ist eine Keimzelle. Sie ist der Raum, in dem wir wachsen“, sagt Jürgen Neubauer. „Kinder, die ihre Heimat verloren haben, brauchen diesen Raum dringend. Nur so kann ein Miteinander entstehen“, sagt der Pflegevater.
Hamid und Nadar haben schmerzvolle Erinnerungen und oft Heimweh. „Sie vermissen ihre Mama“, sagt Martina Neubauer. Was sie tun kann? „Da sein, zuhören, Halt geben. Wir haben Verantwortung für sie übernommen, damit sie sich angenommen fühlen“, sagt sie.

Das Glück zu viert
Und das Zusammenleben läuft gut. „Aber ich mag nicht um acht Uhr schlafen“, protestiert Nadar lächelnd und zupft am Arm seines Pflegevaters herum. Auch Regeln festzulegen gehört zu den Aufgaben des Paares. „Durch die Burschen sind wir schnell Eltern geworden und geben unser Bestes“, lacht er. Und dabei erleben auch die zwei viele Glücksmomente: „Als ich letztens nachdenklich war, hat mir Hamid mit der Hand über die Falten auf der Stirn gestrichen und gesagt: Warum lachst du nicht, Papa?“ Jürgen Neubauer strahlt: „Ja, manchmal sagen Sie zu uns ‚Mama‘ und ‚Papa‘ “. 

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