Fachinspektorin Christa Horn wünscht sich: "Skikurse müssen wieder attraktiver werden!
Eine Wintersportwoche besteht nicht mehr nur aus Skifahren – das Angebot muss breiter sein.
Wintersportwochen sind nicht mehr so "cool" wie noch vor einigen Jahren – ein Abwärtstrend, der sich in sinkenden Teilnehmerzahlen manifestiert hat. Bis 2010 gab das Bildungsministerium dazu eine österreichweite Erhebung der Sportwochen an Schulen in Auftrag. Diese aufwendige Umfrage fiel jedoch den Einsparungen der Bundesregierung zum Opfer.
"Nichtsdestotrotz wissen wir im Landesschulrat trotz des Fehlens genauerer Zahlen, dass die Zahl der Wintersportwochen wieder leicht zunimmt", klärt Christa Horn, ihres Zeichens Fachinspektorin für Bewegungserziehung und Sport vom Landesschulrat Steiermark, auf.
Sport abseits der Piste
Dieser Trend lässt sich auf die breitere Angebotspalette an sportlichen Möglichkeiten zurückführen. "Mittlerweile können Schüler im Rahmen von Wintersportwochen auch andere Alternativen ausprobieren."
Hermann Nießl, Professor für Bewegung und Sport an der HLW Schrödinger in Graz, stößt in dieselbe Kerbe: "Wir fahren im Rahmen des Schulzweiges Gesundheits- und Freizeitmanagement noch mit zwei Jahrgängen auf Wintersportwoche, diesmal nach Bad Gastein. Dort können die Kinder nicht nur Skifahren oder Snowboarden, es gibt zusätzlich ein Angebot für Schneeschuhwandern, Langlauf und erstmals sogar Biathlon."
Angebotserweiterungen
Die Intention dahinter ist einfach: "Es soll gezeigt werden, dass es mehr gibt als Skifahren. Einige Schüler, die sich auf der Piste nicht so wohlfühlen, können somit etwas anderes ausprobieren und dennoch an der Wintersportwoche teilnehmen."
Für Snowboarder hat die Schule zudem die Möglichkeit geschaffen, zum Übungsleiter ausgebildet zu werden. "In weiterer Folge können diese Jungs und Mädels dann unsere Anfänger trainieren. So können sie ihr Können gleich in der Praxis beweisen."
Kosten und Motivation
Trotz dieser Alternativen bleibt die Grundproblematik aber bestehen. "Wir wissen, dass an Schulen mehr Wintersportwochen durchgeführt werden sollten. Oft lassen geringe Anmeldezahlen diese Veranstaltungen nicht zustande kommen. Es sind aber nicht immer nur die Kosten für die Ski, da diese ausgeliehen werden können. Es liegt oft an der aktuellen Elterngeneration, die nicht mehr in hohem Ausmaß Ski fährt. Wir arbeiten im Landesschulrat gemeinsam mit unseren Partnern vom Skiverband, Skilehrerverband, der AUVA intensiv daran, wieder mehr Kinder auf die Piste zu bringen."
Eines sollte man nämlich nicht vergessen: "Eine Sportwoche geht über das Sportliche hinaus. Schüler nehmen da persönlich viel für das Leben mit!"
C. Hofer
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