#graz17: Sperrstunde in Graz – quo vadis?

Partymeile: Die Sperrstunde im Univiertel ist seit Jahren Thema in Graz. | Foto: Kottulinsky
  • Partymeile: Die Sperrstunde im Univiertel ist seit Jahren Thema in Graz.
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"Feiern, als gäbe es kein Morgen" – das war und ist die Devise der Partygäste im Grazer Univiertel, weshalb die Sperrstundenthematik in Graz nicht abreißt. Seit Jahren tobt die Diskussion und ein Ende ist nicht in Sicht. Gastro-Unternehmer, Anrainer und Politik argumentieren stark für ihre Positionen, aber eine Lösung, die alle glücklich macht, gibt es nach wie vor nicht.

Gesetzliche Regelung

Die Sperrstundenverordnung – oder wie sie korrekt heißt Sperrzeitenverordnung – wurde im Jahr 1998 erlassen und regelt die Aufsperr- und Sperstunde der Gastgewerbebetriebe. Für Bars, Kaffeehäuser, Cafés, Diskotheken und Nachtklubs gilt fünf Uhr als Sperrstunde und für alle übrigen Betriebsarten ist um zwei Uhr Schluss. Die Aufsperrstunde wurde einheitlich mit fünf Uhr festgelegt.
Außnahmen gibt es zu Silvester und Faschingsdienstag. Da wird nämlich keine Sperrstunde festgelegt – an diesen Tagen kann also bis "open end" gefeiert werden. "Für jedes einzelne Lokal müsse eine Betriebsstättengenehmigung beantragt werden", heißt es seitens der Wirtschaftskammer.
So weit, so gut, aber wieso ist die Lage in Graz dermaßen eskaliert und wie sieht es jetzt aus?

Brennpunkt Univiertel

"Vandalismus, Verschmutzung und natürlich der Lärm wurden unerträglich", meint ein Anrainer, der schon seit Jahren sein Leid klagt. Zahlreiche Klagen und eine frühere Sperrstunde, konkret um zwei Uhr morgens, wurde von der gegründeten Interessensgemeinschaft "Lebensraum Univiertel" gefordert. Seit dem Jahr 2009 wird dieses Thema in Graz heiß diskutiert. In den verganenen fünf Jahren gab es viele ausgestellte Verwaltungsstrafen an Partygäste. In weiterer Folge erhielten einige Univiertellokale Bescheide über frühzeitige Sperrstunden um zwei Uhr morgens (statt wie bisher um fünf Uhr).
Drei Lokale umgingen die Bescheide mit einem Clubsystem. Gäste mussten sich registrieren und so konnte als "geschlossene Gesellschaft" bis sieben Uhr morgens durchgetanzt werden. Durch diese Umgehung der Sperrstundenbescheide drohte die Stadt, den Unternehemen die Betriebsstättengenehmigung zu entziehen.
Schlussendlich musste das "Kottulinsky" in der Beethovenstraße seine Pforten schließen. Seit dem ist die Situation angespannt, es folgte eine Umfrage, die zeigte, dass sich die Mehrheit der Bewohner des Univiertels nicht gestört fühlt und die Worte von Bürgermeister Siegfried Nagl "Univiertel bleibt Univiertel" sind noch in den Köpfen verankert.

Kottulinsky wiedereröffnet

Wir haben gefragt, wie es zur Zeit im Univiertel aussieht, aber einige Wirte wollten die aktuelle Situation nicht kommentieren. Wie aber bereits bekannt ist, hat das "Kottulinsky" ab sofort freitags und samstags wieder geöffnet. Wie es seitens der Baubehörde der Stadt Graz heißt, habe die Polizei keine sicherheitspolitischen Bedenken festgestellt, weshalb dem Antrag des Kottulinsky stattgegeben wurde. "Es gilt wieder die ursprüngliche Sperrstunde, jedoch hat das Kottulinsky freiwillig nur an Freitagen und Samstagen geöffnet. Weiters wurden zehn Ausnahmen im Jahr genehmigt", heißt es aus dem Büro von Stadträtin Elke Kahr. "Es haben noch vier weitere Lokale im Univiertel den Antrag gestellt. Jedoch darf nicht gesagt werden, um welche Lokale es sich dabei handelt", heißt es weiter.
Man darf also gespannt sein, wie sich das Nachtleben in der Studentenstadt Graz in Zukunft entwickeln wird.


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