"Wir brauchen mehr Mädchen und Frauen in technischen Berufen!", fordert Christina Lind vom AMS.

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Viele junge Frauen entscheiden sich nach wie vor für sogenannte "klassische Frauenberufe", gehen zum Beispiel in den Handel oder werden Friseurinnen – obwohl Jobs wie diese vor allem im Vergleich zu "klassischen Männerberufen" häufig als schlechter bezahlt gelten. So finden sich auf einer sechs Seiten langen Liste des AMS (Arbeitsmarktservice) ganze 206 (vor allem technische und handwerkliche) Lehrberufe, bei denen der Frauenanteil im Ausbildungsjahr 2016/17 unter 40 Prozent liegt – von B wie Baumaschinentechniker bis Z wie Zimmerer. Vor allem auch aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels der richtige Zeitpunkt für Veränderung, ist die stellvertretende Geschäftsführerin des AMS Steiermark, Christina Lind, überzeugt. "Wir brauchen mehr Mädchen und Frauen in technischen Berufen!", fordert sie deshalb.

Vorbilder zeigen den Weg

Doch wie will man junge Frauen davon überzeugen, sich öfter für technische und handwerkliche Berufe zu entscheiden? "Es braucht meist nur eine Frau und der Damm ist gebrochen und andere kommen nach. Oft sind die Mädchen einfach unsicher, wenn sie in einen Betrieb kommen, in dem nur Männer arbeiten – für die zweite ist das schon einfacher", erklärt die Expertin. "Wenn ich außerdem sehe, dass zum Beispiel in den Handelsberufen ganz oft Teilzeitarbeit vorherrscht, die Bezahlung nicht gerade hoch ist und dort auch noch erwartet wird, zeitlich flexibel zu arbeiten, kann ich mein Leben etwa in einem Schichtbetrieb mit fixen Arbeitszeiten und einem tollen Gehalt wesentlich besser organisieren."
Außerdem gelte es laut Lind, Vorurteile abzubauen: "Oft stimmen die Bilder nicht: Man glaubt, jeder Beruf in diesem Bereich ist mit schwerer körperlicher Arbeit, mit Schmutz und Belastung verbunden. Das ist aber überhaupt nicht mehr so."

Info: AMS-Förderungen bei geringer Frauenquote
Unternehmen oder Ausbildungseinrichtungen können für die Ausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen einen pauschalierten Zuschuss zu den Kosten der Lehrausbildung bekommen.
Gefördert werden kann etwa die Lehrausbildung von:
• Mädchen und jungen Frauen in Berufen mit einem Frauenanteil unter 40 Prozent (aktuell sind das 206 Lehrberufe, mehr dazu im Artikel oben)
• Lehrstellensuchenden, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind
• Teilnehmern an einer Lehrausbildung mit verlängerter Lehrzeit oder Teilqualifikation
• Erwachsenen, deren Beschäftigungsproblem aufgrund von Qualifikationsmängeln durch eine Lehrausbildung gelöst werden kann
• Schulabbrechern
Die Förderung ist dabei immer an ein Beratungsgespräch zwischen AMS und Unternehmen oder Ausbildungseinrichtung in Bezug auf die zu fördernde Person gebunden. Die Förderung beträgt dabei bis zu 400 (Betriebe), bzw. 453 Euro (Ausbildungseinrichtungen), bei Erwachsenen mit höherer Lehrlingsentschädigung oder mit Hilfsarbeiterlohn sogar bis zu 755 Euro.

Schreiben Sie uns!
Ihre Meinung ist gefragt: Braucht es mehr Frauen in technischen Berufen? Wie könnte man dieses Ziel erreichen? Oder sind Sie vielleicht schon selbst als Frau in einem technischen Beruf tätig? Schreiben Sie Ihre Gedanken und Vorschläge zum Thema an leserbrief@woche.at, kommentieren Sie auf www.facebook.com/wochegraz oder unter diesem Artikel.

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