Die Hoffnung auf hitziges Wetter
Grazer Tennis-Profi Lisa Moser über ihren Spätstart und mentale Vorteile.
Neun Jahre lang wurde Lisa Moser von ihren Eltern an der kurzen Leine gehalten, ehe die "Kämpferin" 2010 nach der bestandenen Reifeprüfung am Sport-BORG Monsberger auf die große weite Tenniswelt losgelassen wurde.
Die mittlerweile 23-jährige Grazerin ist das, was man im allgemeinen Sprachgebrauch wohl als Spätstarterin bezeichnen würde. "Heute rechne ich es meinen Eltern aber hoch an, dass sie mir beigebracht haben, wie wichtig eine gute Ausbildung ist."
Vorsprung im Kopf
Während ihrer schulischen Laufbahn hatte die Nummer 370 der Tennisrangliste freilich andere Ansichten. "Ich konnte nichts zu 100 Prozent machen", erzählt Moser, "musste ich lernen, war ich beim Training kaputt. Verausgabte ich mich auf dem Platz, so fehlte mir später die Kraft, um zu strebern".
Der Vorteil, den sie heute aber gegenüber ihren teils um bis zu acht Jahren jüngeren Konkurrentinnen sieht, ist neben der Matura vor allem von mentaler Natur. "Je älter man beim Einstieg in den Profisport ist, desto leichter fällt es, mit Kritik und Erfolgen sachlich umzugehen", glaubt Moser, die im Juni 2013 in Sharm el Sheikh, Ägypten, ihren ersten und bislang einzigen Turniertitel "mit einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 im Gepäck" feiern konnte.
Sonnenanbeterin
"Trotz Affenhitze und blasser Haut kam ich damals wohl am Besten zurecht", schmunzelt die 172 Zentimeter große Blondine. "Vielleicht bin ich ja doch für die Sonne gemacht." Zuletzt in Bad Gastein konnte sie dies nicht unter Beweis stellen, Endstation Achtelfinale. Bei den Ladies Open im deutschen Hechingen soll’s ab nächstem Dienstag besser klappen. Vorläufige Wetterprognose: sonnige 24 Grad Celsius.
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