Kommentar: Wie hoch dürfen wir springen?
Gestatten Sie zur Abwechslung einmal einen Blick über die Grazer Stadtgrenzen hinaus. Vielleicht haben Sie auch selbst vor dem Fernseher in der vergangenen Woche mit dem österreichischen Handballteam bei der WM in Katar mitgezittert. Neben den großteils starken Auftritten der rot-weiß-roten Sieben von Teamchef Patrekur Johannesson bekamen wir vor allem eine Erkenntnis frei Haus in unsere Wohnzimmer geliefert: Wer Geld hat, schafft an. Und das gilt auch, oder besser, gerade im Sport. Die Öl-Scheichs winken mit den Dollar-Noten und die internationale Sportwelt geht brav auf die Knie und fragt nur, wie hoch man denn nun zu springen habe. Großereignisse wie Olympische Spiele, Formel-1-Rennen, eine Fußball-WM oder eben auch eine Handball-Weltmeisterschaft – alles lässt sich kaufen. Und natürlich alles unter dem großen Motto der Nachhaltigkeit. Hapert’s einmal mit der Sportbegeisterung unter den 300.000 echten Katari (der Rest der über zwei Millionen Einwohner sind Gastarbeiter), wird eben ein Handballfanclub aus Spanien für die WM eingeflogen. Dass in der Truppe, die Österreich aus dem Turnier warf, nur vier gebürtige Katari standen, fällt da gar nicht groß auf. In diesem Sinne: Die Ski-WM vor den Toren Dohas wird kommen. Und angeblich weilte der katarische Skiverband bereits zu Recherchezwecken gestern in Schladming und akquirierte nach dem Night-Race in der Tenne auch gleich erste Fans für die Ski-WM 2027.
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