Mit Teamspirit und viel harter Arbeit
Auf die Sturm-Damen wartet die Königsklasse. Wie 40-Stunden-Jobs und die Champions League vereinbar sind.
"Wir wollen gewinnen und aufsteigen, sonst macht man da ja auch nicht mit." Anna-Carina Kristler, Torfrau und Kapitänin der Sturm-Damen, ist bereit für die europäische Fußballelite. Doch bevor am 5. Oktober (18 Uhr gegen FC Zürich) Graz mit der Merkur Arena endlich wieder Schauplatz für einen Champions League-Ankick wird, heißt es intensivierten Trainingsplan und Job unter einen Hut zu bringen.
Denn wenn Kristler nicht gerade ihre Kickschuhe trägt, schlüpft sie in ihre blaue Uniform. Als Polizistin ist sie 40 Stunden wöchentlich im Einsatz. "Bei einer normalen Arbeitswoche und daneben noch Training gilt es vor allem, die Eigenmotivation nicht zu verlieren." Aber diese ist bei der 28-Jährigen und ihren Mannschaftskolleginnen mehr als vorhanden. "Die Stimmung ist momentan super. Seit diesem Frühjahr ist unser Teamgeist sehr stark. Wir sind wirklich eine zusammengeschweißte Truppe und haben viel vor." Dankbar ist die Kapitänin vor allem für die Unterstützung des Vereins – "vom Vorstand weg stehen alle super hinter uns und bieten der Mannschaft tolle Voraussetzungen für das Projekt Champions League" – und der Arbeitgeber.
"Wir haben eine Lehrerin, ein paar Bürokauffrauen und andere berufstätige Mädels im Team. Wir werden jetzt viel mehr herumfahren, da können wir sehr froh sein, dass unsere Arbeitgeber auch so toll kooperieren."
Vorbereitung ist alles
Die weiten Anreisen zu den Champions League-Spielen und der reguläre Meisterschaftsbetrieb zwischen Arbeits-, Studien- oder Schulalltag erfordert auch eine ausgezeichnete Vorbereitung vom Trainerstab. "Viel wollen wir im Training allerdings nicht ändern, sondern die Mädels einfach immer gut aufs nächste Spiel vorbereiten und auch auf gute Regenerationsphasen achten", so Trainer Markus Hiden, der sich über die Wertschätzung seiner Mannschaft freut. "Es schlägt derzeit große Wellen. Und im Stadion in Graz zu spielen, ist schon toll. Man merkt auch, dass ein Kribbeln im Team Richtung Champions League da ist." Über die Herausforderung zwischen normalem Meisterschaftsbetrieb und einem guten Abschneiden in der Königsklasse sind sich Hiden wie Kristler bewusst.
"Es wird keine leichte Aufgabe werden. Wir haben zwei Spielerinnen, die im Nationalteam spielen, eine in der U19 und eine in der U17, aber für den Rest der Mannschaft ist dieser Betrieb etwas Neues", so die Kapitänin. Dennoch ist die Vorfreude groß, und auch die Motivation scheint ungebremst. "Wenn man arbeitet und auch kickt, macht man das, weil man was erreichen will. Und wenn man dann auf eine Stufe wie die Champions League kommt, weiß man, wofür und dass es sich lohnt", so Anna-Carina Kristler.
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