80.000 Rosen und ein schlafender Baum

Essen um die Ecke: Alfons Viellieber (r.) und WOCHE-Redakteurin Verena Schaupp wurden von Thomas Kiendl in der „Schmied’n“, unweit der Gärntnerei Viellieber, gut versorgt. | Foto: prontolux
  • Essen um die Ecke: Alfons Viellieber (r.) und WOCHE-Redakteurin Verena Schaupp wurden von Thomas Kiendl in der „Schmied’n“, unweit der Gärntnerei Viellieber, gut versorgt.
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Der Frühling erwacht und mit ihm die Freude für den eigenen Garten. Eine Zeit, die für Alfons Viellieber von der „Gartengestaltun- und Floristik KG“ intensive Arbeit bedeutet. Der Geschäftsführer erzählt, warum er dennoch in seinem Job aufblüht und seine Lieblingspflanze mehr schläft als er.

Sie führen die Gärtnerei Viellieber in dritter Generation. Worin unterscheidet sich das Geschäft von heute zu früher?
Die Gärtnerei hat früher selbst produziert. Wir haben einmal bis zu 80.00 Rosenstöcke selbst gezüchtet, und eine große Menge an Obstbäumen, aber die Zeit ändert sich. Heute wird mehr zugekauft.

Was ändert sich noch?
Die Dienstleistung ist eine andere. Es dreht sich jetzt mehr um Beratung und Gartengestaltung. Die Kunden kaufen heute mehr als nur eine Pflanze.

Das heißt, Sie setzen auf Zusatzangebote?
Genau. Accessoires nehmen stark zu, egal, ob Eisenmöbel, Steinbänke, Steinfiguren oder etwa bunte Vögel. Je bunter, desto mehr zieht es die Leute sogar an.

Ist die Konkurrenz in der Branche groß?
Das Problem ist, du kannst heute in allen großen Baumärkten oder Möbelhäusern Pflanzen kaufen. Die Gartenabteilung ist dort am Ende angesiedelt. Wer noch Platz im Wagerl hat, wirft dann einfach etwas rein. Es ist schwer, sich als richtiger Blumenbetrieb durchzusetzen. Ein Fachbetrieb kommt den Leuten nicht zuerst in den Sinn.

Ist das auch eine Veränderung, die im Vergleich zu früher spürbar ist?
Kann man so sagen. Interessant ist auch, dass früher die Nahversorgung wichtig war, deswegen hat man Obstbäume gekauft. Dahin kommen die Leute jetzt zurück. Sie fangen an, wieder bewusster zu leben. Obstbäume liegen im Trend. Das hätte sich vor zehn Jahren niemand gedacht. Aber der Wandel ist stark, es kommt alles immer wieder.

Wie beeinflusst das die Planung bzw. Ihren Einkauf?
Du weißt vorher nie, was dem Kunden gefällt. In einer Saison schlägt eine Pflanze ein, in der nächsten liegt eine ganz andere im Trend.

Und dann ist Ihr Geschäft zusätzlich noch sehr saisonabhängig?
Genau. Jetzt, wo es richtig warm wird, fangt der Hochbetrieb an. Die Leute wollen dann ihr Wohnzimmer quasi auf den Garten vergrößern. Im Sommer ist das schon fast wieder vorbei.

Blumen zu schenken ist eine sehr emotionale Sache. Wie erleben Sie das?
Ja, das kann von Trauer bis Freude gehen. Heute in der Früh sind zwei Autos gekommen. Alle, die ausgestiegen sind, waren schwarz angezogen. Da weiß man schon, das wird keine leichte Partie. Aber Trauerberatung gehört eben dazu. Dann kommt dafür wieder einer und kauft einfach eine rote Rose für seine Liebste.

Haben Sie eine Lieblingspflanze?
Ja, den „Schlafbaum“ oder Seidenbaum. Der blüht im Sommer zwei Monate. Das Besondere ist: Am Abend, wenn die Dämmerung einsetzt, ziehen sich seine mimosenähnlichen Blätter zusammen und er geht „schlafen“. Man könnte meinen, er sei ausgetrocknet. Doch in der Früh steht er wieder in voller Blüte da.

Alfons Viellieber
Ist Geschäftsführer der Blumen- und Gartengestaltung Viellieber.
Geboren am 30. 9. 1964 in Graz.
Führt das Unternehmen bereits in dritter Generation seit nunmehr 25 Jahren.
Einen grünen Daumen kann jeder erlernen, meint er. Am Anfang sollte man einfach auf Pflanzen setzen, die nicht viel Zuwendung brauchen.
Seine Lieblingspflanze ist der „Schlafbaum“.
Auch in seiner Freizeit ist der ausgebildete Gartenmeister oft im eigenen Garten anzutreffen.
Macht seit seinem 18. Lebensjahr am liebsten Urlaub in Italien, vor allem am Gardasee und in der Toskana.
An seiner Arbeit gefällt ihm besonders, dass der Kunde sich wohlfühlt in dem Garten, den er für ihn geplant hat.
Überrascht seine Freundin gerne mit Blumen.

Gärtnerei Viellieber
Standort: Doktor-Pfaff-Gasse 5, 8042 Graz.
Dienstleistungen: Blumen- und Gartengestaltung
Mitarbeiter: 25
Begonnen hat das Unternehmen mit einer Baumschule 1911.
Öffnungszeiten: Mo. bis Fr.: 7.30 bis 18 Uhr, Sa.: 8 bis 12.30 Uhr bzw. 8 bis 17 Uhr

Gast und Wirtschaft

"Zur Schmied'n"
St. Peter Hauptstraße 225, 8042 Graz
Tel.: 0316/40 28 320
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 11 bis 24 Uhr, Küche von 11.30 bis 22 Uhr.
Beschreibung: Das Alt-Grazer-Vorstadtgasthaus bietet gute steirische Hausmannskost an. Die "Schmied’n" wurde 1984 von Familie Maier eröffnet und hat nach mehreren Umbauarbeiten derzeit Platz für 160 Gäste.

Das Essen
Alfons Viellieber wählte das Tagesmenü: Eine Leberknödelsuppe und Faschierte Laibchen mit Kartoffelpüree, die WOCHE entschied sich für ein Wienerschnitzel mit Reis.
Die WOCHE meint: Das Mittagsmenü liegt mit 9 Euro in einem guten preislichen Rahmen. Das Gasthaus bietet neben der Traditionsküche mit seinen vielen Stüberln eine urige Atmosphäre. Die Bedienung hat mit einem freundlichen und raschen Service überzeugt.

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