Vom Gewächshaus ins Vorabendprogramm

Schmeckt gut und schaut gut aus: Angelika Ertl und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky ausnahmsweise beim Business Brunch im neuen „Promenade“. | Foto: Stuhlhofer
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Angelika Ertl über Zukunft, Nachhaltigkeit und die Freude an der eigenen Arbeit.

Bekannt als Gesicht des „Gartentipps“ von „Steiermark heute“ ist Angelika Ertl außerdem mit „Blumen Oliva“ und „Oliva Reisen“ in Feldkirchen bei Graz als Unternehmerin erfolgreich. Parallel dazu ist die Gartenexpertin auch als selbstständige Moderatorin und Kommunikationstrainerin gut gebucht.
Wie das alles eigentlich zusammenpasst und von nur einer Person unter einen Hut gebracht wird, erzählt Angelika Ertl beim WOCHE Business Brunch im „Promenade“ von Judith und Gerald Schwarz.

WOCHE: Gärtnerei, Reisebüro, Moderation – wie kommt es zu dieser Mischung?
Angelika Ertl: Das eine hat das andere ergeben. Mein Grundberuf ist Gärtnerin und Gartenarchitektin. Außerdem habe ich von meinem Vater geerbt, gut reden zu können. Dann ist das Reisebüro dazu gekommen, das beides miteinander verbindet, weil ich bei unseren Gartenreisen vor vielen Leuten über Nachhaltigkeit, Biogärten und Landschaftsplanung spreche. Ich wollte schon immer viel tun und nie nur einen Beruf haben. Ich habe bis heute gerne neue Dinge und bin auch eine Visionärin.

Welche Vision setzen Sie als Nächstes um?
Ich möchte eine solidarische Landwirtschaft aufbauen, bei der Verbraucher auf lokaler Ebene mit einem Landwirt kooperieren und Gemüse von ihm beziehen. Für mich liegt die Zukunft im Gemüseanbau und ich bin der Meinung, dass kleinstrukturierte Landwirtschaften gefördert werden müssen – das ist schon wieder mein nächstes Projekt.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Ihrer Arbeit?
Ich gehe davon aus, dass es einen höheren Sinn hat, dass ich da bin und ich denke mir, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, sich eine Prämisse an den Kopf zu heften. Bei mir sind es Bio, Nachhaltigkeit und Ökologie, die ich im Hinterkopf habe und danach möchte ich leben – etwa indem ich versuche, so gut es geht auf Plastik zu verzichten. Und ich will auch Wissen zu diesen Themen weitertragen.
Es geht also auch darum, Gutes zu tun und nicht einfach nur Geld zu verdienen?
Das ist meine oberste Prämisse. Für mich geht es nicht darum, etwas zu horten. Ich möchte aus dem, was ich verdiene, wieder ein neues, nachhaltiges Projekt machen.

Wie bringt man so viele Projekte unter einen Hut?
Es geht um die Leidenschaft – natürlich spielt die Zeit etwa bei Terminen eine Rolle, aber grundsätzlich glaube ich, dass sie kein wesentlicher Faktor ist. Es geht darum, wie viel man in die Arbeit hineinpacken will, wie viel man sich selbst zutraut und wie viel man auch in einer guten Qualität schafft. Das ist auch ein Lernprozess: Am Anfang habe ich fast bis zum Umfallen gearbeitet und dann bin ich draufgekommen: Moment einmal, worum geht es eigentlich? Diesen Prozess können dir 100 Leute erklären, aber du musst immer selbst herausfinden, was für dich wirklich möglich ist.

Stehen Sie selbst noch oft in Ihrem Blumengeschäft?
In der Gärtnerei und im Blumengeschäft bin ich inzwischen weniger. Die Moderationen mache ich alle selber, meine Gartenreisen mache ich alle selber und ich mache auch noch verschiedene Workshops. Alles, was mit mir ausgeschrieben ist, mache ich also auch selbst.

Gerade war Valentinstag, bald ist schon wieder Muttertag. Viele meinen ja, diese Feiertage gibt es nur als Umsatzbringer für die Geschenke-Industrie.
Ich finde es gut, den Blumenladen ums Eck zu fördern, anstatt den Billa, der hochgespritzte Pflanzen aus Uruguay hat. Ich weiß nicht, warum man so auf dem 14. Februar herumreitet, nur weil man einmal einen Tag für Floristen und Gärtner hat. Jeder freut sich doch wenn er Blumen bekommt. Schokolade und Parfums sind nichts Besonderes, aber Blumen sind Schöpfungsgeschichte.

Angelika Ertl

Geboren am 16. September 1977 in Graz.
Ist in Feldkirchen im Kreis ihrer Großfamilie aufgewachsen.
Hat von klein an im elterlichen Betrieb mitgeholfen.
War im Anschluss an das WIKU in Graz auf der Gartenbauschule in Wien.
Praktika in der Schweiz, in Irland und in Holland.
Danach Rückkehr ins Familienunternehmen.
Seit dem 21. Lebensjahr als Gartenexpertin beim ORF.
Zuerst beim damaligen „Willkommen Österreich“.
Seit 2003 mit dem „Gartentipp“ bei „Steiermark heute“.
Ihre Lieblingsblume ist die „Gloriosa“.
Rät Hobbygärtnern, sich die Natur als Vorbild zu nehmen.
Genießt den Garten und die Natur als Rückzugsort.
Beschreibt sich als mitreißende, inspirierende – aber auch chaotische – Chefin.
Legt Wert auf ein respektvolles Miteinander.

Oliva

Angelika Ertl ist Geschäftsführerin bei „Blumen Oliva“ und „Oliva Reisen“.
Adresse: Warnhauserstraße 10, 8073 Feldkirchen bei Graz
6 Mitarbeiter in der Gärtnerei, ein zweiter Geschäftsführer und zwei Mitarbeiter im Reisebüro.
Info:www.angelikaertl.at

Gast und Wirtschaft

Das Promenade
Erzherzog-Johann-Allee 1,
8010 Graz
Tel.: 0316/813 840
www.promenade.aiola.at
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 9 bis 1 Uhr, Freitag bis Samstag von 9 bis 2 Uhr und am Sonntag von 9 bis 24 Uhr.
Beschreibung: Neben einer großen Getränkeauswahl gibt es eine kleine aber feine Frühstückskarte und ab 12 Uhr allerhand kalte und warme Tapas für jeden Geschmack.

Das Essen
Für Angelika Ertl gab es geröstetes Sauerteigbrot mit Paradeisern, Spiegelei und Rucola, die WOCHE schlug beim Focaccia mit Ei, geschmolzenem Cheddar und Schinken zu.
Die WOCHE meint: Erst vor wenigen Wochen eröffnet, erscheint das traditionsreiche "Promenade" in neuem Glanz und bietet neben der geschmackvollen Einrichtung und angenehmer Atmosphäre ein ausgezeichnetes Frühstück das satt macht – zu angemessenen Preisen.

Schmeckt gut und schaut gut aus: Angelika Ertl und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky ausnahmsweise beim Business Brunch im neuen „Promenade“. | Foto: Stuhlhofer
Das neue Lokal von Judith und Gerald Schwarz (u. a. "Aiola") ist einen Besuch wert. | Foto: KK
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