Wohnungen nahe Nazi-Stollen "Bergkristall": Online-Petition und Gemeinde gehen gemeinsam vor

Am Bild: Ehemalige Stollen am Grundstück nahe des ehemaligen NS-Stollens "Bergkristall", die von einem Grundbesitzer zerstört wurden. | Foto: Privat
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ST. GEORGEN AN DER GUSEN. Gegen eine geplante Wohnsiedlung nahe des ehemaligen NS-Stollens "Bergkristall" kämpft die Online-Petition "Keine Wohnungen an den Pforten zur Hölle" – Siehe Bericht. Mittlerweile haben rund 1000 Unterstützer unterzeichnet. Nun suchen Gemeinde sowie die Petitions-Initiatoren Bernhard Mühleder und Werner Dedl den Dialog. "Es konnte weitgehend eine gemeinsame Position gefunden werden", heißt es in einer Aussendung. Die Grundstück um "Bergkristall" gingen nach 1945 in Besitz einer Familie, die Sand abbaute. Im Zuge dessen wurden die Stollen zerstört.

Maximal erreichbarer Kompromiss
Nach "Rekultivierung" der Anlage 1974 wurde ein großer Teil der Fläche als Bauland gewidmet. Seit 1989 wurde mit der Familie verhandelt, um einen Zugang zur Stollenanlage zu erhalten. Auf einem von der Gemeinde angekauften Platz könnte eine Gedenkstätte Platz finden. 7700 Quadratmeter wurden in Wohnbaugebiet umgewidmet. Dies stelle laut Gemeinde den maximal erreichbaren Kompromiss dar. Im Zuge der Umwidmung wurde auch ein Bebauungsplanung für das Areal erstellt. Die Umsetzung dieses Vorhabens stehe zwar nicht im Einklang mit der Forderung der Verfasser der Petition. Jedoch stehe nunmehr jedenfalls die erste Bauetappe, für die bereits eine Baubewilligung vorliegt, außer Streit, weil davon die erwähnten Eingangsportale nicht betroffen sind. In Zukunft will man "eine intensive Diskussion mit starker Bürgerbeteiligung unter Einbeziehung aller Interessierten führen." Gemeinsames Ziel sei eine nachhaltige Erinnerungskultur: "Land und Republik werden aufgefordert, endlich ihren Teil der Verantwortung für die Schaffung eines würdigen Gedenkortes zu übernehmen."

Zur SACHE:

Am Donnerstag, 26. Februar, 19 Uhr findet im Johann Gruber Pfarrheim eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung statt. Damit soll ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Erinnerungskultur geleistet werden.

Am Bild: Ehemalige Stollen am Grundstück nahe des ehemaligen NS-Stollens "Bergkristall", die von einem Grundbesitzer zerstört wurden. | Foto: Privat
Petitionsinitiator Bernhard Mühleder (l.) mit Bürgermeister Erich Wahl | Foto: Privat
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