Lebenselixiere: Schutz vor Krebs durch Naturstoffe
Sonderausstellung im Schlossmuseum Peuerbach: Die Ausstellung bietet einen kurzen Überblick über die verzweifelte und meist ergebnislose Suche nach Lebenselixieren und stellt die modernen Zellschutzsubstanzen in Naturstoffen, deren Eigenschaften, Wirkungen und Grenzen von deren Anwendung dar.
PEUERBACH. In den vergangenen Jahrtausenden war die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen sehr gering. Infektionskrankheiten wie Pest, Cholera, Lepra, Pocken, Tuberkulose und – ab 1494 auch in Europa – die Syphilis verkürzten das Leben vieler Menschen radikal.
Jahrhundertelang suchten daher Alchemisten, Ärzte, Apotheker und Phantasten nach einem Wundertrank durch dessen Genuss ewige Jugend, Verschonung von schweren Krankheiten und ein langes Leben ermöglicht werden sollte. Diese verzweifelten Bemühungen erreichten zwar nicht das gewünschte Ziel, manche davon führten jedoch zu erstaunlichen neuen Erkenntnissen.
Heute wissen wir, dass es Substanzen gibt die der Alterung von Zellen entgegenwirken, vor bestimmten schweren Krankheiten schützen und damit das Leben entscheidend verlängern können. Derartige Substanzen – wahre Lebenselixiere – werden in dieser Ausstellung vorgestellt und ihr Vorkommen beschrieben.
Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Eine Reihe unterschiedlicher Ursachen ist dafür verantwortlich. Eine erbliche Disposition und Vorerkrankungen, krebserregende Stoffe (Carcinogene), Viren, Hormone, ionisierende Strahlen, freie Radikale, Störungen der körpereigenen Abwehr können Auslöser für diese Krankheit sein. Unkontrolliertes Zellwachstum ist Ursache von etwa 200 unterschiedlichen Krebserkrankungen. Freie Radikale sind häufig Urheber dieses unkontrollierten Zellwachstums.
Freie Radikale sind besonders reaktionsfähige (aggressive) Moleküle oder Molekülbruchstücke, welche in der Gasphase eine sehr kurze Lebensdauer haben.
Freie Radikale entstehen bei Verbrennungsprozessen, durch ionisierende Strahlen oder elektrischen Entladungen. Sie sind z.B. in KFZ-Abgasen, Heizungsabgaben, Röst- und Selchereiabgasen enthalten und entstehen auch beim Grillen von Fleisch.
Diese freien Radikale können durch so genannte Radikal-Fänger („spintraps“) deaktiviert und damit unschädlich gemacht werden. Ein altbekannter Radikalfänger ist das Vitamin E. In den letzten Jahren wurden einige weitere Substanzen, die sich als Radikalfänger eignen, gefunden und genau überprüft. Zur Vorbeugung vor Krebserkrankungen, welche durch freie Radikale ausgelöst werden, sind diese Substanzen von erheblicher Bedeutung. In dieser Ausstellung werden derartige Radikalfängersubstanzen bzw. Antioxidantien vorgestellt.
Öffnungszeiten:
Freitag bis Sonntag und an Feiertagen 10-17 Uhr.
Gruppen nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten
Information: Tel. 07276/2255-22 (Schlossmuseum) oder 07276/2255-18 (Stadtamt)
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