Imkerei ist mehr als nur ein Hobby

Kampf der Varroa-Milbe: Johann Weidenholzer und Walter Steiner versuchen ihre Bienenvölker zu schützen.
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BEZIRKE (raa). Sie bestäuben Blüten, liefern Süßes, Gesundes, Alkoholisches und Nützliches – und der Mensch macht ihnen das Leben immer schwerer. Die Bienen haben heutzutage kein leichtes Handwerk. Blüten, die Lieferanten für ihre Ausbeute, werden immer rarer, beklagen die Imker im Bezirk. "In den Städten geht es den Imkern heute besser, da sie in Parks und Friedhöfen viel mehr Blüten finden", weiß Walter Steiner, Obmann der Imker in Rottenbach. "Hier bei uns gibt es zu viel Mais, Raps wäre besser", weiß Hobbyimker Johann Weidenholzer. "Aber Monokulturen sind für Bienen keine abwechslungsreiche Ernährung." Eine Biene hat eine Reichweite von rund drei Kilometer. Glücklich der, der eine Biolandwirtschaft in der Nähe hat. Diese Felder sind für Bienen auch von Vorteil, weil dort auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet wird. "Dort gibt es mehr blühende Wiesen", so Weidenholzer.

Weidenholzer gönnt seinen Bienen im Sommer eine Sommerfrische zur Akazienblüte in Grafenwörth. "Nachts bringen wir die Völker dorthin und nach drei Wochen holen wir sie wieder. Als Ernte gibt's dann den beliebten Sortenhonig."
Ein weiteres Problem für die Bienen stellt die Varroamilbe dar. "Dieser Parasit befällt ganze Völker, schwächt die Widerstandsfähigkeit und macht sie für weitere Krankheiten anfällig", weiß Weidenholzer. "Asiatische Bienen sind dagegen schon resistent, aber unsere heimische Carnica-Biene ist stark gefährdet", so Steiner. Weidenholzer gönnt der jungen Brut deshalb eine Wärmebehandlung bei 42 Grad Celsius. "Die Bienenbrut hält das aus, aber der Varroa-Parasit stirbt dabei ab."
Wenn sie genügend Blüten zum Bestäuben und Sammeln haben, ist die Ausbeute von Bienen erstaunlich. Sie liefern gesundheitsförderndes Propolis, den in Übermaßen eher schädlichen Met und den Grundstoff für die beliebten Bienenwachskerzen. Pro Volk "klaut" man den Bienen auch noch im Schnitt 30 Kilo köstlichen Honig.

Bienen haben im Übrigen nur ein kurzes Dasein. Die Sommerbiene wird maximal zwei Monate alt. Die Winterbienen bringen es auf ein halbes Jahr. Die männlichen Drohnen werden schon nach Wochen, wenn sie als Wächter nicht mehr benötigt werden, vertrieben. Eine Königin kann vier Jahre alt werden, ehe sich das Volk eine neue heranzüchtet.

Kommentar: Blütenpracht nur noch auf Friedhöfen

von Rainer Auer

Die Älteren von uns können sich vielleicht noch an eine Autofahrt vor vielleicht 20, 30 Jahren erinnern. Nicht an die noch viel leereren Straßen, sondern an die nur allzu vollen Windschutzscheiben. Übersät mit toten Insekten. Heute ist das nahezu kein Problem mehr für uns Menschen. Für blütenliebende Tiere wie Bienen allerdings schon. Blühende Felder und Wiesen sind heute ebenso selten geworden. Wann sieht man heute noch einen Schmetterling oder eine Wildbiene? Blühende Landschaften beschränken sich heute auf Parks, Vorgärten und Friedhöfe. Früher gab es ganze Wiesen mit Löwenzahn oder anderen blühenden Pflanzen. Das hat nicht nur uns gefallen, das war vor allem ein Eldorado für Bienen. Diese Zeiten sind längst vorbei. Zu eng getaktet sind die Acker-, Anbau- und Erntezeiten in der Landwirtschaft. Schade für uns alle.

Fotos: Rainer Auer

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