Wirtesterben im ländlichen Raum

Müssen wir uns an den Anblick leerstehender Wirtshäuser auf dem Land gewöhnen?
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  • hochgeladen von Rainer Auer

BEZIRKE (raa). "Über all die Jahre im Lokal habe ich mittlerweile gesundheitliche Probleme", klagt Franz Übleis. Er musste sein Gasthaus in Michaelnbach im April schließen. Damit ordnet er sich in eine lange Reihe von Wirten ein, die in den vergangenen Jahren ihren Gastronomiebetrieb eingestellt haben. Vor allem traditionsreiche, meist familiengeführte Wirtshäuser stehen aktuell vor großen Problemen. "Es will fast kein Arbeitnehmer mehr am Wochenende in der Gastronomie arbeiten – im Gegensatz dazu gehen sehr viele Menschen gerade am Wochenende gerne gut essen", so Hans Moser, Leiter der WKO Grieskirchen/Eferding. Viele Wirte sehen die Probleme aber nicht nur in den kräftezehrenden Arbeitszeiten.
"Es sind die vielen bürokratischen Hürden, die Regeln für Speisekarten und die vielen Kontrollen seitens der Behörden", beklagt Übleis. Ein Grund für seine Aufgabe sind auch die Rahmenbedingungen, die sich seiner Meinung nach in den letzten Jahren gewandelt haben. "Was uns zu schaffen macht, sind private Veranstaltungen. Die Stammtische waren früher besser." Mit der Politik hat auch Fritz Schrank, der Wirtesprecher der WKO Grieskirchen einen Schuldigen am Wirtesterben ausgemacht: "Die Regierung findet keine gescheiten Lösungen, und wir Wirte müssen das ausbaden."
Probleme, denen sich vor allem ältere Wirte in Zukunft nicht mehr stellen wollen. "Wenn das Geschäft nicht mehr trägt, denken sich viele Wirtsleute: Meinen Kindern geht es woanders besser." Dann fehlen die Nachfolger. "Zudem ist das negative Image der Wirte mit schuld an Betriebsschließungen", so Schrank. "Früher gab es gegenüber den Gastronomen eine große gesellschaftliche Wertschätzung, die ist gänzlich verloren gegangen", ist sich der WKO-Leiter sicher. Viele, gerade alteingesessene Wirtsleute, scheuen hohe Investitionen, um den Betrieb auf den neuesten Stand zu bringen. Für Schrank ein Teufelskreis, in dem Wirte oft das Nachsehen haben. "Die Kunden verlangen freundliche Bedienung, gutes Essen und Trinken, grundsätzlich eine hohe Qualität, regionale Produkte und die Preise müssen auch halbwegs passen." Die Politik, die Erwartungen der Gäste, die Frage der Nachfolge – drängende Probleme für Gastronomen. Offene Fragen, denen sich Ex-Wirt Übleis nicht mehr stellen will: "Früher warst du bei den Leuten angesehen – heute bist du ein kleiner Dreck."

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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