200 Jahre Grenzstadt Grieskirchen

Stadtzentrum von Grieskirchen. Bildausschnitt Hartenstein, 1811 | Foto: privat
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  • Stadtzentrum von Grieskirchen. Bildausschnitt Hartenstein, 1811
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  • hochgeladen von Rainer Auer

GRIESKIRCHEN. In einer Zeit höchster Not war Grieskirchen von 1809/10 bis 1816 französisch-bayerischer Grenzort. 200 Jahre nach Rückgabe der Stadt an Österreich verweist der GRENZ-WEG-ZIEHER als Skulptur im öffentlichen Raum künftig darauf, wie die Menschen einst mit ihrem Los umgegangen sind. Nach seiner Enthüllung am 20. Oktober direkt an der einstigen Grenze bei der St. Anna-Kapelle werden beim Vortrag im Schloss Parz bislang kaum bekannte Bilder und öffentliche Dokumente präsentiert.

Das Projekt der Stadt Grieskirchen hat es in sich. Auf Initiative von Bürgermeisterin Maria Pachner und Kulturkoordinator Walter Zauner machten sich die BORG-Professoren Renate Mayrhofer und Johannes Muckenhuber auf die Suche nach historischem Material aus der Grenzstadt-Zeit Grieskirchens und landeten einen bemerkenswerten Forschungserfolg. "Wir haben geschaut, wo es menschelt und sind diesen Spuren gemeinsam mit Schülern nachgegangen", so Projektbetreuerin Renate Mayrhofer. Auseinandergerissene Familien, der Verlust der Absatzmärkte für die Leinenweber und enormes Leid waren die drastischen Folgen der willkürlichen Grenzziehung durch Grieskirchen, die durch das Stadtgebiet über die Ziegelleiten und auf dem Höhenrücken des Schlosses Parz verlief. Die Grenzmaut wurde in Kehrbach eingehoben.

Skulptur im öffentlichen Raum

Nach Rückgabe der Stadt an Österreich am 1. Mai 1816 äußerten die Menschen heftig den Wunsch nach rascher Entfernung der Grenzpfähle. Genau daran soll 200 Jahre später der GRENZ-WEG-ZIEHER des Künstlers Karl Reiter-Nikolic erinnern. "Eine Person zieht mit ihrem Stab emotionslos eine willkürliche Grenzlinie in den Sand. Material und Elemente lassen jedoch ein einfaches Verwischen oder Entfernen der Grenze zu", beschreibt Johannes Muckenhuber die Skulptur in gelungener Verbindung mit der Gefühlswelt der Grieskirchner von damals. "Heute sollten sich die Menschen immer gut überlegen, ob und wo sie Grenzen ziehen", ergänzt Projektkollegin Mayrhofer.

Neue Enthüllungen

Präsentiert wird der GRENZ-WEG-ZIEHER am 20. Oktober um 17 Uhr direkt bei der St. Anna Kapelle, wo einst die Grenze zu Österreich verlief. Um 18:30 Uhr tauchen Mayrhofer und Muckenhuber beim Vortrag im Festsaal des Schlosses Parz noch tiefer in die bewegende Vergangenheit ein. Bislang verborgene Grieskirchner Landschafts- und Adelssitzbilder der Gebrüder Hartenstein, Bilderbriefe und fesselnde Dokumente rücken als geschichtliche Zeugen ins Rampenlicht. Warum Napoleon den Namen Grieskirchen höchstpersönlich erwähnt hat und die Stadt im Jahr 1817 ausgerechnet infolge eines Vulkanausbruchs in Indonesien in die nächste Katastrophe stürzte, wird ebenfalls vor Ort verraten. Musikalisch umrahmt wird der Abend von der Stadtkapelle und dem Streicher-Ensemble der LMS Grieskirchen. Auf der Speisekarte stehen Bayerische Brezen und Grieskirchner Bier.

Termin: 20. Oktober, 17:00 Uhr, St. Anna-Kapelle Parz:
Präsentation der Skulptur "GRENZ-WEG-ZIEHER"

20. Oktober, 18:30 Uhr, Festsaal Schloss Parz:
Vortrag "200 Jahre Rückgabe der bayerischen Grenzstadt Grieskirchen an Österreich" mit musikalischer Umrahmung durch die Stadtkapelle und das Streicher-Ensemble der LMS Grieskirchen.

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