WENDE oder ENDE einer menschengerechten Welt.

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Haiger vor 120 Zuhörern | Foto: Peter Gebeshuber
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Was das Sprichwort „Geld regiert die Welt“ letztlich mit Landwirtschaft zu tun hat, das referierte O. Univ.-Prof. i. R. Dipl.-Ing. Dr. Alfred Haiger beim 256. Energiestammtisch Schlüßlberg vor mehr als 120 Zuhörern. Biologische Landwirtschaft, so seine Ausführungen, könne nicht Gewinnmaximierend sein, weil die Biologische Landwirtschaft im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft den Naturschutz beachtet. So setzen Bio-Bauern zum Beispiel nicht immer schwerere und größere Maschinen bei der Ernte und Bearbeitung der Böden ein, da diese letztlich die landwirtschaftlich genutzten Böden zu sehr verdichten würden. Bei einer zu großen Verdichtung der Böden würden die Lebewesen im Boden nicht mehr für eine Auflockerung und Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen sorgen können und somit würden die nährstoffreichen Böden auf Dauer zu nährstoffärmeren Böden werden und dadurch bedingt die Landwirtschaft Schaden nehmen. Eine Intensivierung der Landwirtschaft führt zu kargen Böden und zu deren Überdüngung durch den massiven Einsatz von künstlichen Düngern. Auch würden immer mehr Spritzmittel eingesetzt, die dann wiederum zu Resistenzen der Schädlinge führen würden. Biologische Landwirtschaft vermeidet diese Fehler, ist aber letztlich arbeitsintensiver und würde, kurzfristig betrachtet, geringere Erträge bringen, als dies bei einer hochindustrialisiert betriebenen Landwirtschaft der Fall ist. Langfristig betrachtet erhalten wir aber durch eine biologische Landwirtschaft nicht nur gesündere Lebensmittel, sondern auch einen höheren Ertrag aufgrund der nährstoffreicheren Böden. Außerdem erhält die biologische Landwirtschaft die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere, was für unsere weitere Zukunft von großer Wichtigkeit ist. „Nicht Spritzmittel, sondern Fruchtfolgen und Nützlinge helfen uns gegen Schädlinge, wie zum Beispiel den Maiswurzelbohrer“
Dr. Haiger verdeutlichte weiterhin, dass die intensive Landwirtschaft nicht nur die Düngemittel- und Spritzmittelproduktion ankurbeln würden, sondern auch zu mehr Flächenverbrauch in der Landwirtschaft führen würde. So wies er darauf hin, dass 1500 Quadratmeter landwirtschaftlich genutzte Fläche vollkommen ausreichen würden, um einen Menschen 1 Jahr lang zu ernähren. Dafür müsste allerdings der Fleischkonsum stark eingeschränkt werden, was aber derzeitig nicht im Interesse der Fleisch produzierenden Industrie und der hochindustrialisierten Landwirtschaft sei. Hier sei letztlich der Konsument gefragt. Dieser hat die Macht, wenn er seinen Konsum ändert und damit sich für biologisch verträglich produzierte Nahrungsmittel entscheiden würde, die Industrie in ihren Entscheidungen bei der Art der Produktion der Nahrungsmittel zu beeinflussen.
Seiner Meinung nach müssen sich verschiedene Dinge ändern. Seine Forderungen waren:
1) Mehr Fruchtfolgen statt Einsatz von Spritzmitteln in der Landwirtschaft.
2) Mehr Bodenkultur statt immer größere Verdichtung der Böden durch Einsatz immer größerer Maschinen
3) Weniger Bodenverbrauch durch bessere Flächennutzungspläne und Beendigung der Zersiedelung der Landschaften
4) Mehr pflanzliche Lebensmittel essen und geringeren Fleischkonsum, da Fleischkonsum nachweislich zu einem höheren Flächenverbrauch führt, als dies bei pflanzlichen Lebensmitteln der Fall ist.
5) Senkung des Energieverbrauchs und gerechtere Verteilung der Energieresourcen. Ein Viertel der Weltbevölkerung verbraucht drei Viertel der weltweit produzierten Energie und drei Viertel der Weltbevölkerung verbrauchen ein Viertel der weltweit produzierten Energie.
6) Mehr Gelder für eine unabhängige Wissenschaft, die nicht mehr von der Wirtschaft bestimmt wird und deren Ziele es nicht mehr sind, im Dienste der Wirtschaft wissenschaftliche Ergebnisse hervorzubringen.
Seiner Meinung nach müssen aber letztlich die Bürger selber aktiv werden. Nur sie können durch ihre Macht als Konsumenten und ihr geändertes Konsumverhalten die hochindustrialisierte Landwirtschaft und die Lebensmittelproduzenten, wie auch die Politik dazu bewegen, sich einem geänderten Konsumentenverhalten anzupassen.
„Die Oberen können nur herrschen, solange die Unteren kriechen“ hat schon Schiller gesagt. Und dies sollten alle Zuhörer bei ihren nächsten Entscheidungen als Konsumenten beherzigen.

Wo: Restaurant Schallerbacherblick, Am Müllerberg 23, 4701 Bad Schallerbach auf Karte anzeigen
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Haiger vor 120 Zuhörern | Foto: Peter Gebeshuber
von links Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Haiger und Josef Malzer (Energiestammtischgründer) | Foto: Peter Gebeshuber
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