"Wir essen burgenländisch" inspiriert viele Menschen
Das Projekt hat Halbzeit und blicken die Fabians auf drei Monate ohne Entbehrungen und viel Unterstützung zurück.
ST. MICHAEL (kv). Eine Umstellung war das Experiment für die Familie Fabian aus St. Michael eigentlich nicht, denn sie ernähren sich schon immer von heimischen Lebensmitteln. "Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, für mich ist es selbstverständlich, das zu essen, was die Natur gerade hergibt", sagt Renate Fabian. Das im Sommer geerntete und überschüssige Obst und Gemüse wird für den Winter eingelegt oder verarbeitet und die regionale Nahversorgung im Dorf ist mit dem Kaufhaus Mosgöller gewährleistet.
Drei wichtige Faktoren
Eigenanbau
Vieles wird selbst angebaut, von Brokkoli, Salat über Wassermelonen bis hin zu Kartoffenl, Tomaten und Chili. "Obst haben wir selber keines, aber unsere Familie, Freunde und Nachbarn helfen uns hier immer wieder gerne aus." Die Fabians achten beim Selbstanbau natürlich auch auf umweltschonende Düngemittel und Schädlingsbekämpfung. "Ich vernwende Pferde- und Kuhmist und auch Brennesseljauche. Für die Schnecken haben wir Laufenten und die Kartoffelkäfer werden per Hand eingesammelt."
Regionale Nahversorgung
Das ortsansässige Kaufhaus verfügt über eine reiche Auswahl an regionalen Produkten, auch Schokolade vom Zotter, Nudeln von Wolf oder Wurst und Schmalz vom Loschy. Selbstverständlich stammt auch das Obst und Gemüse von nahegelegenen Betrieben. Das Kaffeehaus im Ort stellt sein Eis selbst her mit den eigenen Früchten und im Gasthaus werden Händel aus Rauchwart serviert. "Wir müssen keine weiten Wege zurücklegen, um uns von Lebensmitteln aus der Region zu ernähren." In Güssing gibt es auch einige Bauermärkte.
Große Resonanz
Neben der Unterstützung von Familie, Freunden und Nachbarn hat Familie Fabian auch einen großen Rückhalt aus der Bevölkerung. "Wir wurden schon von vielen auf das Projekt angesprochen und konnten auch andere Menschen inspirieren." Und genau das ist eines der Ziele von "Wir essen burgenländisch": Ein Umdenken auszulösen, beim Einkauf mehr auf Regionales zu achten, denn das Gute ist meist so nah.
Was ist nicht regional
Die Produktpalette von importierten Lebensmitteln ist bei der Familie Fabian äußerst kurz. Reis, Bananen und Zitronen bekommt man nicht beim Bauern nebenan. "Auch auf das Olivenöl können wir nicht verzichten."
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.