Die Landtagswahl im Bezirk Jennersdorf
Im Bezirk Jennersdorf ist die ÖVP der größte Wahlverlierer. Ihr Stimmenverlust gegenüber der Landtagswahl 2010 beträgt 7,43 %.
Die SPÖ ist kaum glimpflicher davongekommen. Mit 35,27 % der Stimmen und einem Verlust von 6,65 % rangiert sie aber weiter auf Platz 1.
Eindeutiger Sieger ist die FPÖ. Sie legt um 8,39 % zu und liegt bei 19,16 %.
Die im Bezirk Jennersdorf traditionell starken Grünen profitieren wenig von den Verlusten der Großparteien. Mit einem Plus von 1,37 % kommen sie auf 6,44 %.
Das Bündnis Liste Burgenland veringert den Abstand zu den Grünen und kommt mit einem Plus von 1,88 % auf 4,50 % Stimmenanteil. Die Neos landen bei 2,03 %. Die Christenpartei, deren Landesspitzenkandidat Thomas Graf aus Kalch kommt, erringen 0,40 %.
Die Hochburgen:
SPÖ:
Mühlgraben 50,53 %
Deutsch Kaltenbrunn 47,20 %
Heiligenkreuz 45,59 %
ÖVP
Weichselbaum 45,82 %
Mogersdorf 39,19 %
Jennersdorf 37,60 %
FPÖ
Mühlgraben 26,69 %
Jennersdorf 25,18 %
Minihof-Liebau 24,27 %
Grüne
Deutsch Kaltenbrunn 8,43 %
Jennersdorf 8,33 %
Rudersdorf 7,23 %
Bündnis Liste Burgenland
Königsdorf 5,77 %
Jennersdorf 5,71 %
St. Martin/Raab 5,44 %
Flächendeckende Verluste
Wir durchgängig der Trend ist, zeigt sich daran, dass die ÖVP in keiner einzigen der zwölf Gemeinden einen Zugewinn verzeichnen konnte. Die SPÖ kam immerhin in Heiligenkreuz auf ein Plus von 4,80 %.
Reaktionen der Parteienvertreter
„Das Ergebnis ist nicht erfreulich, der Verlust von 6,74 Prozent schmerzt sehr", gestand ÖVP-Spitzenkandidat Bernhard Hirczy ein. "Wir müssen den Auftrag der Wähler richtig verstehen und nun die nötigen Konsequenzen ziehen."
Sein persönliches Ergebnis mit über 1.700 Vorzugsstimmen auf der Bezirksliste bezeichnet Hirczy als "sensationell“.
"Es gibt nichts schönzureden", räumt SPÖ-Spitzenkandidat Ewald Schnecker ein. "Ich bin immer noch überzeugt, dass unsere Inhalte stimmen. Wir müssen sie aber besser kommunizieren." Seiner Überzeugung nach hat die FPÖ viele Proteststimmen eingefangen.
Für die bevorstehende Regierungsbildung hat er keine Präferenzen. "Die Alternativen ÖVP und FPÖ sind beide gleich gut und gleich schlecht", so Schneckers Einschätzung.
"Wir haben gekämpft und sind zufrieden", freut sich FPÖ-Spitzenkandidat Thomas Börner. "Es war schon eine Überraschung, dass das Ergebnis so deutlich war."
Grünen-Spitzenkandidat Robert Necker freut sich über die Zugewinne seiner Partei. "Was mich allerdings nicht freut ist, dass sich keine rot-grüne Koalition ausgeht."
"Die S7-Spatenstich-Politshow zehn Tage vor den Landtagswahlen für Franz Voves und Hans Niessl - und damit auch für die SPÖ - ist angesichts des katastrophalen Wahlergebnisses für diese Kandidaten in beiden Bundesländern nach hinten losgegangen", konstatiert Johann Raunikar vom Verein "Bürger aktiv".
Die Gemeinden der Spitzenkandidaten
Eine herbe Enttäuschung erlebte die SPÖ in Rudersdorf, wo ihr Spitzenkandidat LAbg. Ewald Schnecker Vizebürgermeister ist. Sie fiel um 8,48 % auf 38,68 %.
Ähnlich schmerzlich schnitt die ÖVP in der Stadt Jennersdorf ab, wo ihr Spitzenkandidat Bernhard Hirczy Vizebürgermeister ist. Sie hielt zwar die Position 1, verlor aber 7,08 % der Stimmen.
Die Grünen legten in Jennersdorf, der Heimatgemeinde von Spitzenkandidat Robert Necker, um 1,87 % auf 8,33 % zu.
In Neuhaus am Klausenbach, wo ihr Spitzenkandidat Thomas Börner daheim ist, schnellte die FPÖ um 8,98 % auf 18,33 % hinauf.
In derselben Gemeinde kam die Christenpartei von Landesspitzenkandidat Thomas Graf, der in Kalch wohnt auf neun Stimmen, was einen Anteil von 1,47 % bedeutet.
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