Zwei kulturhistorische Kärntner Spezialitäten: Die Westempore des Gurker Doms im gotischen Zackenstil und das Gurker Fastentuch
Vor fünf Jahren hatte ich das Glück, bei einer Führung durch den Gurker Dom auch die berühmte gotische Westempore besichtigen zu dürfen.
Dieser Gebäudeteil war im Zackenstil (auch "Zackbrüchiger Stil") ausgemalt worden, einem Übergangsstil zwischen Romanik und Gotik. Er entwickelte sich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts aus byzantinischen und westlich-deutschen Wurzeln (Vorstufen in Thüringen, am Mittelrhein und in der Regensburger Buchmalerei) und erreichte nach der Jahrhundertmitte in Österreich seine volle Entfaltung.
Bedeutende Werke dieser Stilrichtung haben sich in Wien, Niederösterreich und insbesondere im kärntnerisch-steirischen Raum erhalten. Charakteristisches Merkmal des Zackenstils ist das zickzackförmig gebrochene Linienspiel von Gewandfalten und Konturen bei weitgehender Beibehaltung des überlieferten romanischen Formenguts.
Hauptwerk des Zackenstils in Österreich ist der Freskenzyklus der Westempore des Doms in Gurk (um 1220, restauriert und ergänzt nach 1260), der größte und besterhaltene Zyklus des deutschsprachigen Raums aus dieser Zeit.
Siehe auch: http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.z/z025104.htm lt. Abfr. vom 04.09.2013
Das im Jahr 1458 von Meister Konrad von Friesach geschaffene Fastentuch des Gurker Doms wurde ebenfalls besichtigt.
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