"Schatzkiste" wird in Hall eingegraben

LR Zoller Frischauf legte im Bagger selbst Hand an.
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Die Tiroler Landesmuseen verwalten Kunstgegenstände, die auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt werden. Ein Großteil des mehrere Millionen Objekte umfassenden Sammlungsbestandes lagert derzeit an acht verschiedenen Standorten. Mit dem Bau des Sammlungs- und Forschungszentrums der Landesmuseen in Hall entsteht nun ein zentrales Depot. Am 15.04.2015 wurde der feierliche Spatenstich begangen.

Der Großteil der Räume wird unterirdisch liegen. Deswegen graben sich die Bagger mehrere Stockwerke tief in das Gelände im Ortsteil Schönegg. "Wir wollten nicht die Anrainer mit einem riesigen Betonklotz schocken. Außerdem sind für die Lagerung der Kunstwerke eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit, wie in unterirdischen Geschossen üblich, ideal. Wir wollten uns nicht nur auf eine Klimaanlage verlassen. Die Büros und Werkstätten, wo die Verwalter und Restauratoren arbeiten, werden in einem hellen Innenhof liegen", erklärte Architekt Erwin Stättner. "Das neue Sammlungs- und Forschungszentrum soll die Kunstwerke für die nächsten 1000 Jahre beheimaten", so der Architekt selbstbewusst. Der Standort in Hall/Schönegg wurde ausgewählt, weil hier keine Naturgefahren wie Überschwemmungen, Muren oder Lawinen drohen.

„Tirols Kunstschätze finden endlich eine Heimat, in der optimale konservatorische und sicherheitstechnische Bedingungen herrschen werden“, freuten sich LR Zoller-Frischauf, die auch für die Hochbauagenden des Landes zuständig ist, sowie LR Palfrader. Rund 24 Millionen Euro wird der Bau kosten.
Das neue Zentrum vereint neben dem Depot auch Arbeitsräume, Forschungslabors und Werkstätten für die Restaurierung. „So stellen wir sicher, dass die Kunstschätze nicht nur sachgerecht gelagert, sondern auch wissenschaftlich betreut werden“, erklärte LRin Zoller-Frischauf.
Außerdem werden nach der Übersiedlung der Sammlungsbestände hochwertige Ausstellungsflächen im Ferdinandeum frei, die im Zuge der geplanten Neuaufstellung des Museums optimal genutzt werden können. „Die Realisierung des Sammlungs- und Forschungszentrums trägt maßgeblich zur Attraktivierung und Verbesserung der Kulturlandesstätten in Tirol bei“, freute sich LRin Palfrader.

Der Bau soll bis 2017 fertig gestellt werden, dann sollen nach und nach die Kunstwerke übersiedelt und die Werkstätten eingerichtet werden. Bis spätestens 2018 soll dann das Zentrum in Vollbetrieb stehen.

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