Tag des Denkmals 2016

Bei der Unterführung der Bahn im Westen von Hall steht diese unscheinbare Kirche und träumt einen Dornröschen Schlaf
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  • Bei der Unterführung der Bahn im Westen von Hall steht diese unscheinbare Kirche und träumt einen Dornröschen Schlaf
  • hochgeladen von Adolf Sparber

Es gibt in Hall bei der Bahnüberführung, vor dem Gasthof "El Greco" ein kleines unscheinbares Kirchlein. Maria Loreto genannt. Ich wohne jetz bereits sei gut 60 Jahren in Hall und muß zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie in diesem Kirchlein war. Da heute ( 25. September 2016) am Tag des Denkmals dieses Kirchlein geöffnet wurde und jedermann Zutritt hatte, war auch ich vor Ort um dieses Kleinod von Hall zu besichtigen.

Durchgeführt wurde die Besichtigung von den Haller Stadtführern, die sehr gekonnt in Wort und Bild die Geschichte dieses Gotteshauses erklärten. Wir befinden uns hier in der Zeit der Gegenreformation als dieses Bauwerk entstand.
Stifter waren Ferdinand II. der damalige Landesfürst und seine zweite Frau Maria Gonzaga aus Mantua. Der Stiftungsbrief aus dem Jahr 1590 berichtet, dass die Kirche "Zur größeren Verehrung der Jungfrau und Gottesmutter Maria in der Aue bei Hall" errichtet wurde.
Gleichzeitig mit dieser Kapelle wurde auch ein Pilgerweg von Mühlau bis zu diesem Loreto Kirchlein führt angelegt. Vielleicht ritten die Stifter entlang dieses Weges und dabei ihre Andacht verrichtet. Für lange Zeit war diese kleine Kapelle eine der wichtigsten Wallfahrtskirchen des Landes mit enormen Zulauf.
Heute hat die Wallfahrt in Absam die Loreto Kirche abgelöst, und mit der Zeit hat ein Dornröschen Schlaf die Kirche belegt. Heute finden noch einmal im Monat eine hl. Messe statt. ( Der Wirt vom "El Greco" spendiert den Kirchgängern einen Kaffee unentgedlich.) Bei der Kirche befindet sich auch ein Kaplaneihaus. Das heutige Gasthaus bei der Kirche war ursprünglich das Priesterwohnhaus. Es wurde 1723 errichtet und stammt von Hofbaumeister Georg Anton Gumpp.

Die ursprünglich aus Italien stammende Loreto-Verehrung (Santa Casa) wurde von Jesuiten während der Gegenreformation über die Alpen getragen. Die Sage berichtet, dass das Wohnhaus Marias in Nazareth von Engeln nach Europa gebracht wurde. Doch nähere Untersuchungen an dem Bauwerk in Italien ergaben, dass Kreuzfahrer wohl das Haus zerlegten und mit Schiffen nach Italien brachten. Die Kreuzfahrer also übertrugen das Haus Mariens nach Loretto. Bald entwickelte sich das Heilige Haus von Loreto zur beliebten Wallfahrtsstätte der Loretowallfahrt.

Die Basilika vom Heiligen Haus in Loreto (Santuario Basilica Pontificia della Santa Casa di Loreto) ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche in Loreto in den italienischen Marken bei Ancona an der Adria. Dies ist also der Ursprung der Loreto Kirchen.

Die Bildstöcke am Wegesrand

Die heutigen Bildstöcke sind über 4 Meter hohe Spät Renaissonce Pfeiler aus Höttinger Brecie. Und mit einem Metallkreuz bekrönte Bildnischen. Wenn auch eine Wallfahrt auf der Verkehrsreichen Schnellstrasse seit vielen Jahren nicht mehr stattfindet, so sind doch die Steinsäulen, die mit jeweils zwei Pappeln hier stehen Zeichen einer Pilgervergangenheit die heute nicht mehr existiert.
Ich bedanke mich bei dem Veranstalter die dieses Kleinod Halls und ganz Tirols, nicht in Vergessenheit fallen lassen.

Adi Sparber

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