Die Gerüchteküche um Flüchtlingsheim brodelt

Es zeichnen sich jetzt schon dunkle Wolken über dem Flüchtlingsheim ab. Viele Ängste sind noch ungelöst.
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  • Es zeichnen sich jetzt schon dunkle Wolken über dem Flüchtlingsheim ab. Viele Ängste sind noch ungelöst.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

SISTRANS/ALDRANS. Einzelne wissen schon, dass nur junge Männer einziehen, andere behaupten, das Haus sei schon bewohnt: Das Flüchtlingsheim an der Gemeindegrenze von Sistrans/Aldrans sorgt schon vor seiner Eröffnung für etliche Gerüchte. Im Juli hätte das Gebäude in Betrieb genommen werden sollen, nun haben die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) – Betreiber des Flüchtlingsheimes – einen Tag der offenen Tür angekündigt. Am Freitag, den 19. August, von 13 bis 16 Uhr laden die TSD interessierte BürgerInnen zur Besichtigung. Die BEZIRKSBLÄTTER haben sich jetzt schon ein Bild vor Ort gemacht und die Stimmung der BewohnerInnen getestet.


Weit vom Zentrum

Das Gebäude – gebaut in Containerbauweise – bietet Platz für 36 Flüchtlinge und befindet sich an der Rinner Straße, zwischen zwei Bushaltestellen, im Ortsteil Fagslung. Auf dieser Strecke der Straße gibt es noch immer keine Straßenbeleuchtung: Die Dorfbewohner sehen darin einen guten Grund, Angst zu haben, wenn man aus dem Bus aussteigt und zu Fuß am Heim vorbeispazieren muss. Auch befürchten einzelne, dass durch das Flüchtlingsheim der Wert ihrer Immobilie sinkt. Im Großen und Ganzen ist die Stimmung – wie in ganz Österreich – geteilt. Das "grüne" Sistrans nimmt es teilweise mit Gelassenheit, dass bald Flüchtlinge einziehen, es gibt aber auch radikale Stimmen. Wie eine Kellnerin den BEZIRKSBLÄTTERN gegenüber erklärte: "Hier gibt es nur Extreme. Die einen sagen, sie gehören erschossen, die anderen sind offen für Flüchtlinge."

Auch die Ängste kehren ein

Mit dem Gedanken, dass Fremde ins Dorf ziehen, kehren auch die Ängste ein. "Es wird nicht mehr so sein wie früher", erklärt sie im Weiteren und meint, dass sie abends nicht mehr so ruhig aus ihrem Lokal mit voller Geldbörse gehen wird. Auch äußert man Bedenken gegenüber Integrationsmöglichkeiten: "Die sollen ja nur vier Monate bleiben. Wie soll man da die Kinder in der Schule integrieren oder die Flüchtlinge für die Vereine gewinnen?"
Auf die TSD kommen am 19. August all diese Fragen zu: Eine einfache Aufgabe werden die MitarbeiterInnen, die die "interessierten BürgerInnen" durch die nagelneuen Zimmer des Flüchtlingheimes führen, nicht haben. Auf die Frage, wer ins Flüchtlingsheim einziehen wird – ob junge Männer oder Familien – müssen die TSD zu diesem Zeitpunkt sicherlich eine Antwort geben.

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