Flüchtlingsheim Sistrans/Aldrans: Viele Fragen, wenig Antworten

Stundenlang befragten die BewohnerInnen von Sistrans und Aldrans die TSD, Polizei, Architekten und die Bürgermeister.
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  • Stundenlang befragten die BewohnerInnen von Sistrans und Aldrans die TSD, Polizei, Architekten und die Bürgermeister.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Der Gemeindesaal in Sistrans war vergangenen Mittwoch brechend voll. Nicht nur Ersatzstühle mussten her, sondern auch Ersatz-Ersatzstühle – so groß war das Interesse zum Flüchtlingsheim, welches an der Gemeindegrenze Sistrans-Aldrans errichtet werden soll. 36 Flüchtlinge werden hier ab Mitte Juli untergebracht, Fragen dazu gibt es jedoch viel mehr. Die Tiroler Sozialen Dienste (Betreiber der Flüchtlingseinrichtung), die Bürgermeister von Sistrans und Aldrans und auch der verantwortliche Architekt luden zur ersten offiziellen Vorstellung zu dieser Causa.

"Wir wissen im vorhinein nicht wer einziehen wird. Wir bemühen uns jedenfalls den Erwartungen gerecht zu werden."

Georg Mackner, Sprecher der TSD

Nach der allgemeinen Erklärung standen die Vertreter des Projektes Frage und Antwort. Viele Gerüchte gingen der Bürgerveranstaltung voraus, die viele Zuhörer sichtlich besorgten. Zum Ersten wollte man wissen, wer Mitte Juli im Flüchtlingsheim einziehen wird. Gewünscht hat sich die Mehrheit Familien. Die TSD konnten das aber nicht versprechen. Mackner meinte: "Wir wissen das nie im Vorhinein. Bemühen werden wir uns auf alle Fälle." Aber auch zu Familien äußerte man Bedenken: Wer wird sich darum kümmern, dass die Kinder in der Schule Deutsch lernen? Außerdem wollte man wissen, ob Flüchtlinge haftpflichtversichert sind (ja) und wer bei Schäden zahlt (die TSD). Integration, Sicherheit, Grundstücskgrenzen – alles Themen die bis spät am Abend diskutiert wurden.


Kosten fürs Flüchtlingsheim

Das Gebäude – eine Art "Holzcontainer" – sorgte ebenfalls für Wirbel. Die Kosten – 600.000 Euro – fanden die BürgerInnen eindeutig zu viel. Wer das bezahlen wird? "Am Ende zahlen wir", murmelten viele in den Publikumsreihen. Die Bürgermeister sprachen sich jedoch klar für dieses Projekt aus. Der Sistranser Bgm. Josef Kofler erklärte: "Container würden dasselbe kosten, deswegen waren wir für diese umweltfreundliche Lösung." Die Bauarbeiten am Areal nahe des Hackhofes laufen schon. Es wird ein zweistöckiges Gebäude, das sich zur Hälfte auf Sistranser und zur Hälfte auf Aldranser Gemeindegebiet befindet. Im Sistranser/Aldranser Flüchtlingsheim versorgen sich die Bewohner selbst. Das heißt, sie erhalten monatlich 200 Euro, um Lebensmittel zu kaufen. Ein/e BetreuerIn wird vor Ort sein. Die nächste Infoveranstaltung findet Mitte Juni statt.

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