Trauer um Thaurer Mordopfer

Dieser gelbe Mitsubishi ist mittlerweile in der Lombardei (Italien) aufgetaucht. | Foto: Polizei
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  • Dieser gelbe Mitsubishi ist mittlerweile in der Lombardei (Italien) aufgetaucht.
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THAUR. Am Mittwoch, dem 15.02.2017 wurde der 47-jährige Reini S. als vermisst gemeldet. Der Thaurer wollte einen Mitsubishi-Sportwagen an einen Italiener verkaufen. Der Italiener wurde von der Polizei telefonisch befragt und gab an, dass er vom Thaurer zwei Autos, den besagten Mitsubishi und einen Subaru-Sportwagen, gekauft habe. Eine weitere Befragung des Käufers war nicht mehr möglich, da dieser nicht mehr erreichbar war.
Der italienische Käufer hatte ein Zimmer in einem Gasthof in Baumkirchen gemietet und dort einen Audi A6 zurückgelassen. Am Freitag erschienen ein Mann und eine Frau im Gasthof und gaben die Zimmerschlüssel zurück. Gleichzeitig erschien eine ital. Abschleppfirma und wollte den Audi wegen eines angeblichen Defektes verladen und nach Italien bringen.

Polizei findet Leiche im Audi

Der Abtransport des Audi wurde durch Polizeikräfte verhindert und bei der Durchsuchung des Kofferraumes wurde, gut versteckt, die Leiche des 47-jährigen Thaurers gefunden. Als Todesursache wird "Gewalt gegen den Hals" angegeben, der Todeszeitpunkt dürfte am Abend des 14.2. gewesen sein. Jener Mann, der die Schlüssel für das Zimmer zurückbrachte, ein Italiener, der in Österreich wohnt, wurde festgenommen, inzwischen aber wieder freigelassen, da er nicht verdächtigt wird, unmittelbar an der Tat beteiligt zu sein.

Zugriff in Frankreich

Der italienische Autokäufer konnte am Sonntag in Marseille festgenommen werden, als er mit dem Subaru auf eine Fähre nach Tunesien fahren wollte. Nach ihm war mitttels europäischen Haftbefehles gefahndet worden. Jetzt bemüht sich die Staatsanwaltschaft Innsbruck um seine Auslieferung.
Der gelbe Mitsubishi ist mittlerweile in Italien wieder aufgetaucht. Nach möglichen Mittätern wird weiter gefahndet. Die Polizei gibt sich dabei aus kriminaltaktischen Gründen bedeckt. Bis zum Redaktionsschluss am Montag Abend gab es keine weiteren Festnahmen.

Tiefe Trauer in Thaur

Der ermordete Reini S. hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. "Das ganze Dorf ist schockiert. Es ist unfassbar, dass bei uns so ein Verbrechen passieren kann", meint dazu Bgm. Christoph Walser, der das Opfer persönlich kannte: "Der Reini war bei mehreren Vereinen dabei, ein begeisterter Sportler und sehr beliebt." Groß ist die Hilfsbereitschaft im Dorf. So wurde eine Ersatzwohnung für die Familie organisiert, weil die Ehefrau nicht mehr in die Wohnung wollte, in der wahrscheinlich ihr Mann ermordet wurde. "Die Meldung, dass der Verdächtige festgenommen wurde, hat für eine gewisse Erleichterung gesorgt. Aber niemand versteht, wie man einen Menschen für ein Auto auslöschen kann", meint Bgm. Walser.

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