Gesundheitszentren sollen Hausärzte und Spitäler entlasten

Bei der Podiumsdiskussion: LR Ursula Lackner, Renate Skledar, Christopher Drexler, Verena Nussbaum (v.l.)
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  • Bei der Podiumsdiskussion: LR Ursula Lackner, Renate Skledar, Christopher Drexler, Verena Nussbaum (v.l.)
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Die Steirer leben länger als je zuvor. Waren 2002 noch 197.000 über 65 Jahre alt, werden es 2035 bereits 351.000 Menschen sein.
Um eine bestmögliche Gesundheitsversorgung für die Zukunft zu garantieren, wurde bei der regionalen Dialogkonferenz im Veranstaltungszentrum Ottendorf der "Steirische Gesundheitsplan 2035" präsentiert und darüber diskutiert, was dieser für die Region Oststeiermark bedeutet.
Dazu waren die Spitzen der KAGes und der steirischen Gesundheitspolitik mit Gesundheitslandesrat Christopher Drexler, Landesrätin Ursula Lackner, Patientenombutsfrau Renate Skledar, Verena Nussbaum, Obfrau der GKK Steiermark und Harald Gaugg vom Gesundheitsfond Steiermark vertreten.
Mit der geplante Gesundheitsreform soll es bis 2035 ein vierstufiges ineinandergreifendes System geben.

Unnötige Wege vermeiden

Der erste Schritt in der Gesundheitsversorgung soll das 24 Stunden täglich besetzten „Gesundheitstelefon“ sein. Ziel: Der unnötige Weg ins Krankenhaus etwa bei kleinen Beschwerden soll vermieden werden. Eine weitere Ergänzung zum Hausarzt stellen die sogenannte Gesundheitszentren - bestehend aus drei bis fünf Allgemeinmedizinern - dar. 11 bis 15 sind in der Steiermark geplant. Wo solche Gesundheitszentren in der Oststeiermark entstehen hänge von Geografie, Demografie und der Bereitschaft der Ärzte zum Zusammenschluss ab", hielt sich Nussbaum noch bedeckt.
Die Frage von Bürgermeister Rupert Fleischhacker (Ilz) und Erwin Eggenreich (Weiz), ob Bürgermeister und die Bevölkerung sowohl in die Diskussionen miteingebunden werden, beantwortete Drexler mit einem klaren "ja". Besonders für die Frage nach den geplanten Leitspitälern - pro Region soll es eines geben und durch Fachärzte und Facharztzentren entlastet werden - sei dies relevant.

Leitspital an zwei Standorten

"Dieses Leitspital kann auch an zwei Standorten geführt werden", so Drexler. Der Spitalsverbund Feldbach-Fürstenfeld soll voraussichtlich weiter bestehen bleiben. Für das LKH Weiz sehe man eine sukzessive Anbindung an das Universitätsklinikum Graz vor. Im Konzept ist auch das Marienkrankenhaus Vorau. Offen ist noch die Zukunft des LKH Hartberg. Es finden Gespräche mit dem Burgenland statt, um die Standorte konstruktiv aufeinander abzustimmen. Dabei könne es zu Schwerpunktsetzungen, abgestimmten Kulissen oder auch Verschiebungen kommen", so Drexler.

Pilotprojekt im Bezirk

Sowohl Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer, als auch LAbg. Hubert Lang verwiesen auf die große Bedeutung des LKH Hartbergs mit mehr als tausend Geburten pro Jahr sowie als regionaler Arbeitgeber. Als Pilotprojekt schlug Allgemeinmediziner Alexander Moussa eine Netzwerkvariante unter der Beibehaltung der Einzelpraxen vor, das auf den bestehenden Ärzteverbund styriamed.net Hartberg-Fürstenfeld aufsetzt.

Details

Der Gesundheitsplan 2035 soll künftig mehrere Stufen haben. Neben einem Gesundheitstelefon, das von medizinischem Fachpersonal betreut, als erste Anlaufstelle bei Fragen zur Gesundheit dienen soll, werden Hausärzte durch Gesundheitszentren - von denen es 11 bis 15 in der Steiermark geben wird - entlastet.
Fachärzte und Facharztzentren sollen zur Entlastung der Leitspitäler - eines pro Region - beitragen.
Das Motto lautet: ambulant statt stationär. Die Umsetzung erfolgt Zug und Zug und soll bis 2035 abgeschlossen sein.

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