Psychische Erkrankung: ein Tabu, das gebrochen gehört

Eine Geschichte, die bewegt: Kurt Senekovitc (6.v.r.) vom Verein Achterbahn mit Mitgliedern der Vinzengemeinschaft  Kirchberg und Gästen.
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  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

"Wir als Vinzenzgemeinschaft wollten auch das Thema der psychischen Erkrankungen in den Vordergrund rücken. Denn solche Beeinträchtigungen kommen immer öfter in unserer Gesellschaft vor", erklärte Christine Hirschmann, Obfrau der Vinzenzgemeinschaft Kirchberg an der Raab die Idee zur Vortragsgestaltung im Pfarrheim Kirchberg an der Raab. Als Referent konnte Kurt Senekovic, Geschäftsführer und Obmann vom Verein Achterbahn gewonnen werden.

Einsicht als erster Schritt zur Besserung

"Der größte und schwierigste Schritt den man zur Besserung tun muss, ist die Krankheitseinsicht", so Senekovitc. Auf einfühlsame Art ließ er die Zuhörer teilhaben an seinem persönlichem Lebensweg mit der Diagnose "manisch depressiv". Am Land sei das Tabu noch immer größer als in der Stadt. Der ehemalige Maria-Lankowitser weiß wovon er spricht. Denn seine Depressionen ließen ihn bis an seine Grenzen gehen und führten ihn durch Verdrängung sogar in die Obdachlosigkeit. Durch professionelle Hilfe mittels Psychotherapie als auch durch seine neu gefunden Arbeit und ständiger Medikamentation erkämpfte er sich langsam seinen Weg wieder zurück in ein "normales Leben".

Umfeld ist gefordert

Sätze wie "Hast du eine psychische Beeinträchtigung werden Freunde rar" oder "Wenn du einmal obdachlos warst, wird dir so richtig bewusst, wie wichtig wohnen ist." rütteln wach und ließen die Zuhörer erkennen, dass eine psychische Erkrankung vor niemanden Halt macht und es jeden treffen kann. Umso mehr sei darum auch das Umfeld, sowie die Arbeitswelt und die Politik gefordert, um Menschen mit psychischer Beeinträchtigung nicht aus der Gesellschaft auszugrenzen und zu stigmatisieren, sondern zu inkludieren und deren Lebenssituation zu verbessern.

Zum Verein

Der Verein Achterbahn entstand 2006 aus dem Verlagen von Menschen mit psychischer Erkrankungen selbstbestimmt zu leben. Um Betroffenen optimale Hilfestellung zu bieten, macht es sich das Team der Achterbahn seither zur Aufgabe, die eigenen Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen an einen möglichst großen Kreis von Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten weiterzugeben. Ziel ist es der Stigmatisierung und Diskriminierung entgegenzuwirken und die Lebenssituation von psychisch beeinträchtigten Menschen nachhaltig zu verbessern. Neben dem Standort in Graz gibt es auch Außenstellen in Deutschlandsberg, Hartberg, Lienz, Weiz, Kapfenberg und Murau.

Eine Geschichte, die bewegt: Kurt Senekovitc (6.v.r.) vom Verein Achterbahn mit Mitgliedern der Vinzengemeinschaft  Kirchberg und Gästen.
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