Die Macht der Menge

4Bilder

Wer eine besondere Idee hat, bekommt beim sogenannten „Crowdfunding“ die Möglichkeit, die Öffentlichkeit um finanzielle Unterstützung zu bitten. Vor allem neue und innovative Ideen schaffen es, die Gunst der online-Gemeinschaft zu gewinnen.

Zum Begriff

„Crowd“ ist Englisch und bedeutet „(Menschen-) Menge“ und „funding“ steht für „finanzieren“. Bei dieser besonderen Methode der Geldbeschaffung gibt es meist eine Vielzahl von Kapitalgebern. Diese werden in der Regel durch das Internet angeworben, da das „Crowdfunding“ meist im WorldWideWeb betrieben wird.
Auf diesem Wege kommen vor allem auch Start-ups, denen oft das nötige Startkapital fehlt, zu genügend monetärer Unterstützung, um in die Selbstständigkeit zu starten.

Ein Trend nimmt seinen Lauf

Im Moment erlebt die „Kredit-Alternative“ einen regelrechten Boom. Immer mehr Projekte kommen so weltweit und auch in Österreich zu ihrer „Schwarmfinanzierung“.
Die Anfänge liegen dabei noch gar nicht weit zurück. Im Oktober 2003 startete ein Musiker und Produzent die Internet-Plattform ArtistShare als Reaktion auf die Entwicklungen des Raubkopierens. Seine Bestrebung war, dass Musiker bereits vor der Veröffentlichung des Albums Geld für die Produktion erhalten. Finanziert wurde das durch die musikliebhabende Allgemeinheit.
Bereits in den kommenden Jahren gab es Nachfolger im Bereich der Musik- und Künstlerbranche. So startet 2006 die erste Finanzierungsplattform in Europa.
Im Jahr 2009 wurde in den USA die erste allgemeine Internetplattform zur Projektfinanzierung “Kickstarter.com“ gegründet. Diese gilt als Vorreiter dieser alternativen Finanzierungsmethode.
So kann bereits auf viele beachtliche Erfolgsgeschichten geblickt werden.
Beispielsweise erzielten vier amerikanische Studenten eine Summe von 200.641 US-Dollar, um damit eine alternative Plattform zu „Facebook“ zu entwickeln und das deutsche TV-Serien-Projekt „Stromberg“ schaffte es binnen einer Woche, eine Million Euro für die Produktion einzusammeln.

Typischer Ablauf

Der Projektbetreiber oder Unternehmer muss im Vorhinein einen Zielbetrag festsetzen, den er benötigt, um sein Projekt durchzuführen. Diese Mindestkapitalmenge soll durch eine offene Ausschreibung über das Internet durch „die Masse“ fremdfinanziert werden. Das Positive: Jedes Mitglied der Masse (Crowdfunder) leistet nur einen geringen finanziellen Anteil, wodurch das Risiko auf zahlreiche Investoren aufgeteilt und gering gehalten wird. Wird der Mindestbetrag – auch genannt Fundingschwelle – nicht erreicht, erhalten die Crowdinvestoren den eingesetzten Betrag retour.
Kann das Projekt nach Erreichung der Schwelle starten, so erhalten die Investoren für ihre Leistungen verschiedene Gegenleistungen. Zum Beispiel Firmenrechte, Geldzahlungen, Sachbezüge oder auch ideelle Gegenleistungen, wie die namentliche Nennung.

Regionale Projekte

Neben nationalen Plattformen gibt es auch regionale Crowdfunding-Initiativen. Diese fokussieren sich vor allem auf Projekte für Start-ups aus der jeweiligen Region. Vor allem die Plattformen „Science Park“ und „Green Rocket“ sind in der Steiermark auf die Finanzierung von innovativen und nachhaltigen Ideen spezialisiert.
Auch im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld hat schon so mancher Newcomer versucht, auf diese Weise finanzielle Unterstützung zu erhalten. Ein gutes Beispiel dafür: Die junge Fürstenfelderin Michaela Domweber. Sie versucht aktuell ihr Glück auf der Plattform „Startnext“.
Sie möchte ihre Liebe zu Tieren gerne der nächsten Generation weitergeben. Im Buch „Ivoy und Soron“ geht es um zwei Pferde, die mit ihren Begleitern märchenhafte Abenteuer erleben. „Das Buch soll das Gefühl vermitteln, jedes Ziel erreichen zu können“, so die Jungunternehmerin.
Wer die ambitionierte Fürstenfelderin nun unterstützen oder selbst Investor eines Crowdfunding-Projekts werden möchte, der kann dies ganz einfach unter www.startnext.com oder eine der vielen anderen Plattformen abwickeln. (Siehe Infobox).

Welche nationalen Crowdfunding Plattformen gibt es?
www.conda.at – Geeignet für Start-ups
www.1000x1000.at - Spezialisiert auf Innovationsprojekte und Neugründungen
www.evercrowd.com und www.fundraizer .at – Alle Formen von Crowdinvesting und Crowdfunding
www.startnext.com – Geeignet für Start-ups
www.finnest.at – Spricht mittelständische Unternehmen an
www.greenrocket.com – Betrifft den Bereich Nachhaltigkeit
www.neurovation.net – Besonders im Bereich der Kreativbranche
www.rendity.com – Für Immobilienprojekte
www.respekt.net - Ausschließlich spezialisiert auf Spenden für Zivilprojekte

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.