Mobilität im Stundentakt

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GAILTAL (jost). Nach der Einstellung der Bahnstrecke Hermagor-Kötschach verkehren seit Dezember Busse, an Wochentagen im Stundentakt.
Das sind auf der Gailtaler Hauptstrecke von Hermagor nach Kötschach-Mauthen täglich 17 Fahrten in jeder Richtung, durch das Lesachtal zwischen Kötschach und St.Lorenzen jeweils sieben Fahrten hin und retour sowie im Gitschtal zwischen Hermagor und Weißbriach 13 Takte pro Richtung. Darüberhinaus sind die Schattseitenstrecke im Obergailtal sowie die Eggerstraßen-Schleife (Egg-Passriach-Görtschach) entsprechend eingebunden.
Mobilbüro-Geschäftsführer Christian Themessl-Huber: „Damit ist, im Vergleich zu früher, eine entscheidende Verbesserung des öffentlichen Verkehrsnetzes im Gailtal umgesetzt worden, die den Wegfall der seinerzeitigen Zugverbindung zwischen Hermagor und Kötschach-Mauthen nicht nur vollständig kompensiert, sondern auch neue Verbindungen im Gailtal geschaffen hat. Laufende Verbesserungen und Anpassungen sind klarerweise auf unserer Tagesordnung.“

Kundenzufriedenheit

Die WOCHE hat sich kürzlich vor Ort in den Gailtaler Bussen bei Berufs-Pendlern umgehört und einige persönliche Meinungen zum neuen Bus-Konzept eingefangen. Gleich vorweg: Der Start ist gut gelungen, Verbesserungen und Anpassungen erfolgen laufend.

Bettina Dürnegger aus Tröpolach, arbeitet Montag bis Freitag als Floristin In Kötschach-Mauthen: „Das neue Buskonzept ist für mich nur lobenswert. Ich bin früher mit dem Zug nach Kö-Mau gefahren, leider weiter Weg zum Bahnhof. Die Busse fahren im Stundentakt, das ist ideal; ich habe um sieben Uhr Arbeitsbeginn. Ausserdem ist das Busfahren günstiger als mit dem Auto. Auch für Nichteinheimische ist das System ideal, weil die Ortschaften immer im Bus angezeigt werden. Lob an die Busfahrer, die um die Fahrgäste sehr bemüht sind. Alle „Schimpfer“ können die Vorteile nicht wertschätzen.“

Christoph Achatz aus Nötsch, leitet das Schi-Depot Sölle in der Talstation Tröpolach: „Für mich könnte es nicht besser und bequemer sein. Täglich mit dem Zug von Nötsch nach Hermagor, dort in den Bus, und zwei Minuten später geht’s schon weiter bis vor den Haupteingang zur Millenniumsbahn. Ich finde das Konzept ideal.“

Michaela Guggenberger aus Strajach im Lesachtal: „Mein Sohn, der die Volksschule in Kö-Mau besucht, profitiert davon sehr. Früher mussten wir das Kind immer mit dem Auto in den Kindergarten bringen; jetzt wird er in der Früh vor der Haustüre abgeholt und ist pünktlich zum Mittagessen wieder zu Hause. Ausserdem weiss ich mein Kind bei Busfahrerin Sabine Aineter in guten Händen. Für mich ist das eine Verbesserung der Lebensqualität, weil ich ohne Aufwand Zeit und Geld spare. Für alle Lesachtaler ist das Buskonzept eine gewaltige Bereicherung.“

Roland Presslauer aus Kötschach-Mauthen, Arbeitsplatz BH Hermagor: „Der Stundentakt ist für uns Pendler eine sehr passende Lösung. Kein Vergleich zur ÖBB-Vergangenheit. Man ist sicher unterwegs und habe in Hermagor nur mehr wenige Schritte zur Dienststelle. Bisher hat es ein einziges Mal ein Überfüllungs-Problem gegeben, weil in Tröpolach unangemeldet viele Schifahrer zugestiegen sind, aber das kann man in Zukunft sicher besser regeln.Hoffen wir jedenfalls, dass der Stundentakt so beibehalten werden kann.“

Ana-Maria Divkovic, Schülerin der NMS Kötschach-Mauthen: „Ich fahre jeden Tag von Hermagor nach KöMau in die Schule. Im Bus ist zwar weniger Platz als früher im Zug, aber durch die kurzen Intervalle gibt es viel weniger und viel kürzere Wartezeiten.“

Jürgen Obernosterer aus Kötschach-Mauthen, ist bei Kelag Kärnten Netz in Hermagor beschäftigt: „Seit 1981 fahre ich diese Strecke täglich, bisher mit dem PKW. Mit dem Bus habe ich keinen Stress und kein Wildwechsel-Risiko. Mein monatlicher Fahrtkostenvergleich zeigt auch ganz klar die Bus-Lösung im Vorteil.“

Kurt Brückler, Psychologe im AVS Hermagor: „Meine bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Bus-System im Obergailtal sind durchwachsen: Positiv empfinde ich den Stundentakt sowie die guten und häufigen Umsteigemöglichkeiten betreffend Zug, Gitschtal, Oberdrauburg usw. Negativ für mich ist die Tatsache, dass ich im Bus keinerlei Berufs-Vorbereitungen erledigen kann – das war im Zug einfacher. Und speziell im Bus, der um 06:37 ab Kötschach fährt, wird’s für Zusteigende ab Dellach manchmal schon platzmässig eng. Aber ich sehe auch, dass die Verbesserungs-Bemühungen des Mobilbüros erfolgreich stattfinden.“

Alfred Schmid aus Kötschach, seit 32 Jahren Bus-Chauffeur: „Der Bus hat 60 Sitzplätze, mit WC ausgestattet, Dreiachser mit knapp 14 Metern länge, elf Tonnen Eigengewicht, Motorleistung ca 350 PS. Wenn man so lange fährt wie ich, kennt man Land und Leute. Negative Stimmen zum aktuellen Bus-Konzept habe ich bisher nur ganz selten gehört, aber wir arbeiten ständig an Anpassungen. Bei Schülern der heutigen Generation fällt auf, dass es gegenüber seinerzeit kein wildes Quatschen und Herumtollen im Bus gibt, sondern praktisch alle tipseln während der Fahrt auf ihren Handys herum und schreiben sich von einem Sitz zum anderen SMS und WhatsApp-Nachrichten...“

Fahrkarten-Software

Die hochkomplexe Fahrkarten-Software wird demnächst fertiggestellt und in allen Bussen installiert. Christian Themessl-Huber: „Sämtliche Fahrkarten werden dann beim Einsteigen beim jeweiligen Bus-Fahrer gekauft. Das gilt für Einzelfahrten genauso wie für Wochen- oder Monatskarten usw. Ebenso sind Verbund-Karten eingebunden, also kann man beispielsweise bei einer Fahrt von St.Lorenzen im Lesachtal nach Klagenfurt zum Flughafen mit einer einzigen Fahrkarte alle Bus- und Zugverbindungen, sogar auch die Stadtbusse in Klagenfurt, benutzen. Hinweisen möchte ich auf die Tatsache, dass im Laufe April auch das LKH Laas in unser tägliches Liniennetz aufgenommen wird. An dieser Stelle darf ich unsere Fahrgäste gerne um Wünsche und Anregungen bitten, damit wir darauf reagieren können.“

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