Gail-Wasser liefert elektrische Energie

Die Fallhöhe vom Wasserschloss zum Maschinenhaus Schütt-2 bzw. zur dortigen Kaplanturbine beträgt 28 Meter
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  • Die Fallhöhe vom Wasserschloss zum Maschinenhaus Schütt-2 bzw. zur dortigen Kaplanturbine beträgt 28 Meter
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GAILTAL (jost). Betritt man das großvolumig würfelförmige Maschinenhaus des Kelag-Kraftwerkes „Schütt-2“, fällt der Blick sofort auf eine in der Raum-Mitte stehende knallrote, etwa vier Meter hohe Maschinerie. Das leichte Vibrieren des Bodens und ein typisch metallisches Surren lassen ehrfurchtsvoll erahnen, dass man sich hier in spürbarer Nähe zu gewaltigen Kräften und Energien befindet. Am massiven Zweiträger-Portalkran unter dem Flachdach prangt in großer Schrift „Tragkraft 50 Tonnen“.

Geballte Kräfte

„Das ist nur die oberste Spitze des insgesamt 16 Meter hohen Maschinensatzes“ erklärt Betriebstechniker Christian Kugi, und zeigt an einer technischen Schautafel den Aufbau und die Funktion:
„Das Wasserschloss oberhalb des Maschinenhauses wird laufend vom Oberwasser-Gerinne der Gail gespeist. Von dort läuft das Wasser in einer Druckrohrleitung zur 28 Meter tiefer gelegenen Kaplan-Turbine mit drei Metern Durchmesser. 45.000 Liter Gailwasser pro Sekunde (!) treffen dort auf die fünf Laufschaufeln und halten das 14.000 PS-Monster auf einer konstanten Drehzahl von 250 Umdrehungen pro Minute. Dadurch wird über die 40 Zentimeter dicke Zentralwelle der darüberliegende Generator (über vier Meter Durchmesser) angetrieben.“

Unvorstellbare Energie

Die wahre und beeindruckende Mächtigkeit der gesamten Maschinerie erkennt man erst bei einem Rundgang durch die Untergeschosse des Maschinenraumes, wo man von der unvorstellbaren Kraft des Wassers plötzlich nur mehr durch die Wanddicke der spiralförmigen Druckleitung vor der Turbine getrennt ist. Rundum meterdicker Betonbau dokumentiert anschaulich die gebändigten Kräfte.

Chronik und Leistung

Nico Kollmann vom Kelag-Konzern liefert zum Kraftwerk Schütt-2 folgende ergänzende Informationen:
„Als Ende der Fünfzigerjahre der Strombedarf im Großraum Arnoldstein durch die damalige BBU immer stärker wurde, baute die Kelag dieses Kraftwerk, das im September 1962, also vor nunmehr 54 Jahren, in Betrieb genommen wurde.
Es ist nach wie vor das größte Kelag-Laufkraftwerk und liefert etwa 61 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Damit können rechnerisch ca 17.400 Haushalte versorgt werden. Die elektrische Energie wird über eine 20 KV-Leitung in das Gesamtnetz eingespeist.“
Die Fern-Überwachung erfolgt über die Energie-Leitzentrale in Klagenfurt. Ergänzt wird diese Überwachung durch regelmäßige Routine-Kontrollen vor Ort durch Kelag-Mitarbeiter wie Christian Kugi, der im Raum Schütt beheimatet ist, und durch seine langjährige Erfahrung schon beim ersten Schritt in das Maschinenhaus sowohl optisch als auch akustisch erkennt, ob alles „im grünen Bereich“ ist.

Kraftwerke im Gailtal

Josef Stocker von der Kelag-Zentrale ergänzt:
Im Gailtal betreibt die Kelag sieben Wasserkraftwerke: Radegund (im Lesachtal), Kirchbach, Roter Graben, Thörl, Gailitz, Schütt 1 und Schütt 2. Sie erzeugen rund 95 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, das entspricht dem Bedarf von rund 27.000 Haushalten. Damit können nahezu alle Haushalte im Gailtal versorgt werden; allerdings: der Strombedarf der Unternehmen ist damit nicht gedeckt. Die Erzeugung im Gailtal reicht also nicht aus, um den Strombedarf aller Kunden im Gailtal zu decken. Das größte Kraftwerk ist Schütt 2, gefolgt von Gailitz.
Das jüngste Kraftwerksprojekt der Kelag wurde gemeinsam mit der Firma AAE Klauss in Tröpolach umgesetzt. Es ist 2013 in Betrieb gegangen und erzeugt rund 8 Millionen Kilowattstunden. An dieser Kraftwerksgesellschaft ist die Kelag mit 51% beteiligt.
Das Gailtal spielt als Lieferant von Strom eine Rolle, aber keine große. Die Schwerpunkte der Stromerzeugung aus Wasserkraft sind in Kärnten die Kraftwerke an der Drau (dem größten Gewässer) und die (Pump-)Speicherkraftwerke in der Tauernregion, also die Kraftwerksgruppen Fragant, Reißeck und Malta.

Kelag-Strom

Ganz allgemeine Anmerkung: Seit der Gründung der Kelag spielt die Wasserkraft die zentrale Rolle für unser Unternehmen. 1925 ging das Kraftwerk Forstsee am Wörthersee in Betrieb, es war das erste Pumpspeicherkraftwerk in Kärnten. Vor allem nach 1950 baute die Kelag ihre Stromerzeugung aus Wasserkraft stark aus und erwarb zusätzlich Bezugsrechte an Kraftwerken anderer Gesellschaften, vor allem an der Drau. Die Kelag ist in der Lage, etwa drei Viertel des Strombedarfes der Kunden durch eigene Aufbringung zu decken, also durch eigene Kraftwerke und durch die Bezugsrechte an Kraftwerken, an denen wir beteiligt sind.

Mehr Beiträge im Rahmen unseres Schwerpunktes "Leben mit Wasser": www.meinbezirk.at/leben-mit-wasser

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