Sie hilft am Hof, wo sie kann

Dorfhelferin Martina Goldnagl ist das dritte Mal am Hof von Biobäuerin Gerlinde Gugerell.
  • Dorfhelferin Martina Goldnagl ist das dritte Mal am Hof von Biobäuerin Gerlinde Gugerell.
  • hochgeladen von Julia Erber

OBERKILLING. Der Beruf "Dorfhelferin" ist wohl den wenigsten bekannt, obwohl diese, sich in weiblicher Hand befindende Zunft, bereits seit 50 Jahren besteht. Wir haben Dorfhelferin Martina Goldnagl, auf dem Biohof der Familie Gugerell in Oberkilling, besucht.

Abwechslungsreicher Beruf

"Ich habe im Bauernbündler über den Beruf gelesen", erinnert sich Martina Goldnagl, wie sie auf die Tätigkeit gestoßen ist. Zuvor hat sie die HLW Türnitz besucht. 1995 hat sie die Ausbildung zur Dorfhelferin gemacht. Es ist die Abwechslung, die Martina Goldnagl an ihrem Beruf schätzt. "Ich lerne immer wieder neue Leute kennen und wenn es mir nicht gefällt, bin ich nach drei Wochen wieder weg", lacht die Dorfhelferin, die sich äußerster Beliebtheit erfreut. Ihr Aufenthalt auf einem Hof richtet sich nach dem Anlass, sei es eine Geburt, ein Kuraufenthalt oder ein Unfall - immer wenn eine Bäuerin ausfällt oder eine helfende Hand gebraucht wird, dann ist die Dorfhelferin zur Stelle. Martina Goldnagl hat mit ihrem Beruf, den sie seit ihrer Ausbildung, mit einer Unterbrechung von vier Jahren, durchgehend ausübt, auch ihre Berufung gefunden. "Irgendwie ist es überall gleich", resümiert Goldnagl, die bis zu hundert Kilometer pendelt.

Hilfe annehmen

Biobäuerin Gerlinde Gugerell schildert, dass es oft schwer fällt Hilfe anzunehmen. "Das erste Mal haben wir bei der Geburt unseres Sohnes eine Dorfhelferin geholt", erzählt sie. Vor der Entscheidung sei es gut mit Großmüttern, Müttern und Schwiegermüttern zu reden, da diese sonst vielleicht das Gefühl hätten übergangen zu werden, so der Tipp der erfahrenen Bäuerin. "Jetzt darf ich gehen", beschreibt Gerlinde Gugerell ihr Gefühl als sie, Dank der Dorfhelferin, einen Erholungsurlaub antreten konnte.

Leistbare Hilfe

Damit Betriebe die Dienste der Dorfhelferin, ohne allzu große finanzielle Belastung, in Anspruch nehmen können, gibt es eine Förderung vom Land Niederösterreich. "Wünsche der Bauern werden berücksichtigt, da es natürlich ein Vorteil ist, wenn die Dorfhelferin den Betrieb schon kennt", so Monika Schadenhofer vom Amt der NÖ Landesregierung. Im Ernstfall ist es möglich, dass eine Dorfhelferin innerhalb von 24 Stunden auf einen Hof kommt. "Grundsätzlich wird so rasch wie möglich Unterstützung geschickt", erklärt Schadenhofer.

9 Monate Ausbildung

Der Lehrgang "Dorfhelferin" in Gießhübel dauert 9 Monate. Während dieser Zeit wird auch in vier Betrieben Erfahrung gesammelt. Insgesamt gibt es in NÖ 22 Praxisbetriebe. Ab 17 Jahren kann jeder die Ausbildung beginnen.

Zur Sache
50 Jahre gibt es den Beruf Dorfhelferin bereits in Niederösterreich. Insgesamt 465 Dorfhelferinnen waren in dieser Zeit im Einsatz. NÖ ist das einzige Bundesland in Österreich in dem es Dorfhelferinnen gibt. Momentan gibt es 31 aktive Dorfhelferinnen.

Weitere Artikel aus dem NÖ Zentralraum finden Sie hier.

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