Achtsamkeit ist geboten
Bettler sind in der Region immer wieder ein Thema, wir haben mit der Polizei gesprochen.
REGION (red). Das Hilfswerk Niederösterreich hat kürzlich vor mutmaßlichen Spendensammlern gewarnt, die nichts mit der Organisation zu tun haben. In Traismauer gibt es vereinzelt Fälle von Bettlern, die von Haus zu Haus gehen oder in Geschäften auftauchen. Wir haben die Polizei um Tipps für richtiges Verhalten gegenüber Bettlern gefragt.
Betteln ist Alltag
Jeder von uns kennt das Bild: Die Fußgängerzonen in größeren Städten wie St.Pölten und Krems sind meist auch die Orte, wo sich Bettler aufhalten. Einige betteln still, sitzen nur da, andere machen Musik, wieder andere gehen offensiv auf Menschen zu. Für den Einzelnen ist es dann schwer zu unterscheiden, wen man da vor sich hat: Ist es jemand, der bedürftig ist und dem ich mit meiner Spende wirklich helfe, oder ist es jemand, der von organisierten Banden geschickt wird und selbst nichts davon hat, wenn er eine Spende bekommt?
Jüngst hat das Hilfswerk Nieder-österreich vor Leuten gewarnt, die von Haus zu Haus gehen und sich als Spendensammler für die Organisation ausgeben. Diese mutmaßlichen Spendensammler wurden auch im Raum Herzogenburg gesichtet. In Traismauer schilderte uns eine Zeugin einen Vorfall, bei dem ein älterer Mann mit Stock in einem Geschäft vehement verlangte, etwas geschenkt zu bekommen. Der Mann hatte einen kleinen Zettel, auf dem wohl seine Leidensgeschichte beschrieben war, da er sich sonst nur schwer verständlich machen konnte. Die etwas verdatterten Angestellten mussten den Mann bestimmt aus dem Geschäft verweisen.
Im Raum Herzogenburg gebe es momentan lediglich vereinzelt Anzeigen, wobei es sich immer um Sperrmüllsammler oder Arbeitssuchende handelt, die nicht in Gruppen auftreten, erklärt Polizeisprecherin Manuela Weinkirn von der Landespolizeidirektion Niederösterreich.
Tipps der Polizei
"Werden Sie auf der offenen Straße angebettelt", rät Manuela Weinkirn, "gehen Sie weiter!" Klopfen Bettler an die Türe gilt: Türe schließen, fremde Personen nicht in Haus oder Wohnung oder unbeaufsichtigt im Eingangsbereich lassen.
"Versperren Sie immer die Haustür und hinterlegen Sie den Schlüssel nicht im Eingangsbereich!", ist ein weiterer Tipp der Polizeisprecherin. Darüber hinaus fügt Weinkirn hinzu: "Seien Sie wachsam und misstrauisch, wenn Sie bedrängt oder abgelenkt werden!"
Im Verdachtsfall gilt immer, die Polizei über den Notruf 133 zu rufen.
Zur Sache
Seriöse Spendensammler haben im Regelfall einen Ausweis ihrer Organisation bei sich und bieten auch die Möglichkeit, sich Infomaterial und einen Erlagschein mitzunehmen bzw. die Spende online durchzuführen. Echte Hilfsorganisationen schicken nicht Betroffene (Bsp.: Taubstummer sammelt für Taubstumme) zum Sammeln.
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