Lainzer Tiergarten lässt Bestand an Dam-, Muffel- und Rotwild auf
Die Wildarten werden verstärkt bejagt, bei einigen Exemplaren wird vielleicht mit Eiweißverhütung experimentiert.
HIETZING. Der Lainzer Tiergarten plant, seine Bestände an Dam-, Muffel- und Rotwild komplett aufzulassen. Das bestätigt das zuständige Forstamt (MA 49). Der Grund: "Die Wildtiere beeinträchtigen durch ihre hohe Anzahl ihren eigenen Lebensraum." Damhirsche und Mufflons sind keine heimischen Wildarten und erhöhen die Konkurrenz um Ressourcen. Das Rotwild findet laut Forstamt im Lainzer TIergarten ohnehin keinen geeigneten Lebensraum vor.
Die Tiere, die sich im gesamten Areal des Lainzer Tiergartens befinden, werden mittels Bejagung, also Abschuss, eliminiert. Im Hermesvillapark gibt es zusätzlich einige Damwild- und Mufflonexemplare, die als Farmwild in einem etwa zwei Hektar großen Schaugehege gehalten werden. Bei diesen wird derzeit ein Projekt zur Geburtenkontrolle evaluiert: Die Weibchen werden bei dieser Methode namens "Immuno Kontrazeption" mit einer Eiweißinjektion behandelt, die es ihnen nicht erlaubt, trächtig zu werden.
Kontroverse um Methode
Wildbiologe Klaus Hackländer von der Boku kritisiert diese Praxis, das sie den Stress der Weibchen erhöhen könnte.Der Obmann des Vereins gegen Tierversuche, Martin Balluch, der in die Planung involviert war, verteidigt sie. Ob und wann sie zum Einsatz kommt, ist laut Forstamt noch unklar, Ergebnisse der Bewertung sollen im Herbst 2017 vorliegen.
Aktuell gibt es im Lainzer Tiergarten 80 bis 100 Rothirsche, 200 bis 250 Damhirsche und etwa 700 Mufflons. Nach Abschluss der Regulierung bleiben Schwarz- und Rehwild sowie Nieder- und Federwildarten weiter als Wildtierbestand erhalten.
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