Angst vor Parkplatznot: ORF-Pläne sorgen für Unruhe am Küniglberg
Das Verkehrskonzept zur Erweiterung des öffentlichen Rundfunks überzeugt die Bewohner nicht.
HIETZING. Wenig Anklang findet das neue Verkehrskonzept rund um das ORF-Zentrum am Küniglberg. Dort sollen nach Ende des Ausbaus und der Zusammenlegung der ORF-Standorte im Jahr 2021 rund 2.500 Personen arbeiten – jedoch nicht alle gleichzeitig. Konkret ist geplant, die Linien 8A und 58A in einer Schleife um das Gelände zu führen. Das würde auf Kosten der ohnehin wenigen Parkplätze passieren.
"Das Ziel all unserer Maßnahmen ist es, möglichst viele Mitarbeiter zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu motivieren und gleichzeitig die Erreichbarkeit des ORF-Zentrums mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu attraktivieren", heißt es aus dem Büro von Pius Strobl. Außerdem sei geplant, die Möglichkeiten, zur Arbeit zu radeln, zu verbessern.
Forderung nach Parkgarage
Anrainer haben, unterstützt von der FPÖ, bereits mehr als 100 Unterschriften gegen den Vorschlag gesammelt. "Das ist ein Anschlag auf die Parkplätze der Bewohner des gesamten Küniglbergs", so Gemeinderat Günter Kasal (FPÖ). Er befürchtet, dass dadurch in Zukunft das Parkpickerl für die Gegend erzwungen werde. Der Initiator der Unterschriftenaktion, Anrainer Lorenz Lechner, sagt dazu: "Es darf kein Zubau ohne zusätzlichen Stellplätzen kommen."
Fix ist noch nichts. Derzeit wird noch über die für das Projekt nötige Flächenumwidmung diskutiert. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung wurden dazu mehrere Anträge mit Einwänden beschlossen. So wurde etwa die Busschleife um das Gebäude einstimmig abgelehnt. Außerdem haben sich FPÖ und ÖVP für die Errichtung einer zusätzlichen Garage für bis zu 300 Autos ausgesprochen. "Wir werden deutlich aufzeigen, dass eine gute Lösung im Sinne der Wohnbevölkerung notwendig ist", so Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP).
In der nächsten Bezirksvertretungssitzung im Oktober soll die offizielle Stellungnahme des Bezirks zum Plandokument beschlossen werden. Das letzte Wort hat dann freilich der Wiener Gemeinderat. "Ich werde die Anträge auch dort stellen", so Kasal.
Zur Sache
Alle Wiener ORF-Standorte werden bis 2021 auf den Küniglberg umgesiedelt. Ab 2018 soll für die Radiosender ein neues Gebäude entstehen. Der Planentwurf 8157 kann bis 6. Oktober im Rathaus, Servicestelle Stadtentwicklung, eingesehen werden.
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