Baustelle nervt die Wirtschaft
In Hollabrunn bleibt zurzeit zwischen Lothringer- und Eugen-Markus-Platz kein Stein auf dem anderen.
(ae). Ende März haben in der Hollabrunner Innenstadt großflächige Aufgrabungen begonnen, die den ganzen Bereich vom Lothringer Platz über die Sparkassegasse bis einschließlich Eugen-Markus-Platz in eine durchgehende Baustelle verwandeln und Autofahrer, Fußgänger und ansässige Geschäftsleute zeitweise zur Verzweiflung bringen. Dabei sind die derzeitigen Grabungen nur die Vorstufe.
Ab Mitte Mai starten erst die Straßenumbauten der Gemeinde, bei denen es zu großflächigeren Sperren kommen wird. Dann wird der Eugen-Markus-Platz, an dessen oberes Ende ein Kreisverkehr kommt, komplett gesperrt, Neugasse sowie Sparkassegasse werden als Einbahnen geführt. Und vom 30. Juni bis 31. August wird der gesamte Bereich für den Verkehr gesperrt. Geschäftsleute aus den betroffenen Bereichen haben keine Freude mit den Bauvorhaben, auch wenn die Kritik vorerst noch gedämpft ist. Petra Rammel vom Gasthaus Zum Goldenen Engel zum Beispiel meint: „Zu Mittag kommen jetzt viele der Bauarbeiter zu uns essen. Da läuft das Geschäft gut. Aber am Abend herrscht tote Hose. Ich kann aber noch nicht sagen, wie es in ein paar Wochen sein wird, weil ja bis über den Sommer unsere Gäste nicht zufahren können.“ Mag. Astrid Janovsky von der St. Ulrich-Apotheke sieht die Situation als schwierig an: „Unter unseren Kunden sind viele ältere und gehbehinderte Menschen, die sich mit dem Überqueren der Baustelle schwer tun, und der Behindertenparkplatz vor unserem Haus ist auch schon weg. Das wird nächsten Monat noch ärger, wenn der gesamte Bereich gesperrt wird. Dann kann auch die Rettung nicht mehr zum Ärztezentrum zufahren.“
Dramatisch wird es an Wochenenden und nachts werden, wenn nur die St. Ulrich-Apotheke Dienst hat, meint Mag. Janovsky: „Dann bleibt nur der Weg durch die Baustelle, um zu Medikamenten zu kommen.“
Umsatzeinbußen erwartet
Günther Hofer (Skribo) stellt ebenfalls schon Änderungen fest: „Der Umsatz bricht ein und durch die lange Baudauer besteht die Gefahr, dass sich Kunden verlaufen werden.“ Franz Hofmann merkt die Baustelle ebenfalls schon an der Kundenfrequenz in der Fleischerei und im Lebensmittelgeschäft: „Es ist noch etwas früh, aber ich schätze, dass der Rückgang schon 20 bis 30 % ausmacht. Die gesamte Situation ist auf diesem Platz problematisch.“
Stark betroffen ist auch die Gärtnerei Bradac am Lothringerplatz. „Wir haben rund 50 % Einbußen, weil niemand Blumenkisten weit tragen will“, sagt Günther Bradac.
Der zuständige Stadtrat Alfred Babinsky verteidigt die Großbaustelle: „Alles auf einmal zu machen ist besser, als drei Jahre lang jedes Jahr eine Baustelle im Zentrum zu haben. Und nach Abschluss der Arbeiten werden wir eine gute Lösung im Sinne der Verkehrssicherheit haben, die auch Gefallen finden wird.“ Babinsky stellt betroffenen Betrieben finanzielle Hilfe in Aussicht.
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