Ein anderer Täter ist unvorstellbar

(jrh/jm). Michael K. ist wegen Mordes an Julia Kührer (16) aus Pulkau rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt und sitzt seine Strafe in der JA Stein ab. Nun ist sein neuer Anwalt, Wolfgang Blaschitz, mit einer durchaus alten Geschichte über die Todesursache des Mädchens an die Öffentlichkeit gegangen und hat ein hohes Medieninteresse ausgelöst.
Auch unter der Bevölkerung in der Region sind wieder Diskussionen über den Fall entbrannt und so, wie schon nach dem Fund der Leiche des Mädchens, sind die Meinungen zweigeteilt. Die einen sind von der Schuld des Michael K. überzeugt, die anderen glauben an den Unfalltod durch eine Drogenüberdosis und die Beseitigung der Leiche durch Jugendliche auf dem Anwesen von Michael K. in Dietmannsdorf. Viele sind der Meinung, dass Michael K. für Polizei und Justiz einen idealen Täter abgegeben hat, und dass die DNA-Spuren auf dessen Decke, übrigens das einzige Indiz, für die Verurteilung reichten.
Zu den neuen Zeugenaussagen im Zusammenhang mit dem Tod von Julia Kührer nahm ihr Vater Anton im Gespräch mit den Bezirksblättern Stellung: „Meiner Meinung nach ist alles auf Gerüchte aufgebaut. Das sind aufgewärmte Geschichten, die schon bei der Verhandlung vorgebracht und vom Staatsanwalt als haltlos bezeichnet wurden.“ Für ihn und seine Frau Brigitte sei das Gerichtsurteil schlüssig, persönlich hätten sie aber Michael K. nicht verurteilt, und es gäbe auch keine Rachegefühle. „Entscheidend für das Urteil waren Michaels DNA-Spuren, die auf der blauen Decke gefunden wurden“, so Kührer. Ein anderer Täter sei für ihn zwar nicht vorstellbar, aber würden im Nachhinein überzeugende Beweise vorgebracht, hätte er damit kein Problem.
Nach dem Verschwinden Julias im Juni 2006 habe Michael K. noch drei Wochen in seinem Haus in Dietmannsdorf gewohnt, und er habe mit ihm über Julia gesprochen. Dass in dieser Zeit Jugendliche im Dietmannsdorfer Keller gewesen seien, schließt Anton Kührer aus.