Sterben kostet eine Menge Geld
Von Grabbenützungsgebühren bis zu Graböffnung und Begräbnis kommen hohe Summen zusammen.
(ae). Der Tod eines Menschen trifft die Hinterbliebenen manchmal nicht nur seelisch, sondern auch im Haushaltsbudget. Je nach Anspruch, wie das Begräbnis gestaltet werden soll, kommen da nämlich ganz schöne Summen zusammen. Für ein durchschnittliches Begräbnis mit Musik, Pfarrer und Öffnen und Schließen des Grabes kommen 2.500 bis 4.000 Euro zusammen, rechnet man dann noch einen schönen Grabstein dazu, sind noch ein paar Tausender fällig.
Gute Plätze kosten mehr
Was dann noch an Kosten bleibt, sind die Grabbenützungsgebühren der Gemeinden. Die sind zwar weit unter den Kosten des Begräbnisses, aber auch oft abhängig davon, ob ein spezieller Platz für das Grab gewünscht wird oder nicht. So haben Gräber an zentralen Punkten oder manchmal auch an der Mauer oft kräftige Zuschläge.
Die Bezirksblätter haben recherchiert, was im Bezirk für ein einfaches Grab für maximal zwei Personen und für ein Familiengrab für 4 Personen für zehn Jahre zu bezahlen ist. Wobei aufgefallen ist, dass der Preisbogen sehr weit gespannt ist. So kostet ein einfaches Grab in Ziersdorf, dem billigsten Friedhof im Test, für zehn Jahre 60 Euro, ein Doppelgrab 100. Mehr als dreimal so viel für ein einfaches und viermal so viel für ein Familiengrab, nämlich 200 und 400 Euro verlangt dagegen die Gemeinde Retzbach. Die anderen Gemeinden des Bezirks liegen zwischen diesen beiden Polen, wobei die Preise der meisten näher bei Retzbach als bei Ziersdorf liegen und bei Sonderwünschen oft gesalzene Aufpreise dazukommen. Der Retzbacher Bürgermeister Manfred Nigl verteidigt den hohen Preis: „Das Land hat von uns verlangt, dass wir kostendeckend sein müssen. Das haben wir seit der Preiserhöhung erreicht. Dafür wird unser Preis lange so bleiben, und andere werden Erhöhungen beschließen müssen. Außerdem sparen manche Gemeinden halt woanders und streichen dann zum Beispiel Subventionen für Vereine.“
Die Gemeinde Ziersdorf wird dagegen wahrscheinlich nicht mehr lange seinen „Dumpingpreis“ halten, wie Bürgermeister Johann Gartner sagt: „Wir müssen nach den Wahlen über eine Erhöhung unserer Grabgebühren reden. Den bisherigen Tarif stehen wir nicht mehr durch, wir müssen ja auch etwas investieren.“
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