Angriff auf die Sommerferien
9 Wochen Ferien: Luxus pur, Langeweile oder Organisationshorror.
BEZIRK (ag). Neun Wochen Ferien im Sommer. Was für Lehrer und Schüler paradiesisch klingt, stellt immer mehr Eltern vor Herausforderungen. Wer passt auf die Kinder auf, wenn der Urlaub von Papa und Mama nach zwei Wochen vorbei ist? Familienministerin Karmasin forderte, zwei Wochen in den Herbst zu verschieben. FPÖ-LAbg. Waldhäusl will, dass Schulen ab August öffnen und Nachhilfe anbieten. Wir haben Eltern, Lehrer und Schüler im Bezirk befragt, was sie von den Vorschlägen halten.
Ein Verschieben der Ferien in den Herbst hält HTL-Direktor Wolfgang Bodei für einen sehr unklugen Vorschlag: „Ich verstehe Eltern, die in den Ferien nicht wissen, wie sie die Betreuung der Kids organisieren sollen, aber ein Verschieben der Ferien ist lediglich ein Verschieben des Problems. Eine Verkürzung der Ferien wäre zwar möglich, könnte aber für die Ferialpraxis sowohl für Jugendliche als auch für Unternehmer zum Problem werden, wenn nicht zwei mal vier Wochen Praxis möglich sind. Dafür würde eine komplette Umstellung der Praxiseinteilung, wie etwa auch in der HLW, erforderlich sein. Für den Unterricht ist es nicht sinnvoll, den Herbst mit Ferien zu unterbrechen. Bis Weihnachten kann viel gearbeitet und umgesetzt werden. Anders bei Kindern im Volksschulalter, die durchaus noch zwischendurch Ferien benötigen könnten."
Sogar Schüler bevorzugen 9 Wochen Sommerferien gegenüber Herbstferien. „Im Herbst gibt es viele Tests und Schularbeiten. Herbstferien würde die Zeit mehr einschränken. In den Ferien würde ich nicht in die Schule zur Nachhilfe gehen", so der 14-jährige Schüler Christoph Goll, der über 9 Wochen Ferien immer eine Betätigung findet.
Familie B. aus Hollabrunn kann sich an die schwierigen Zeiten der Ferienbetreuung erinnern: „Die Organisation ist schwierig. Ohne meinen Vater hätte ich für die Betreuung viel Geld zahlen müssen, aber es gibt immer einen Weg. Ab einem gewissen Alter wird es immer leichter. Den Vorschlag der Nachhilfe befürworte ich nicht."
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