Kein Rezept gegen Rüben-Dreck
Alle Jahre wieder gibt es zur Zeit der Rübenernte arg verschmutzte Straßen im Bezirk, was die AutofahrerInnen nervt.
BEZIRK (ae). Die vielen nassen Tage der vergangenen Wochen haben ein alljährliches Problem noch verschärft: Traktoren, Anhänger und andere landwirtschaftliche Geräte bringen eine Menge Erde von den Feldern auf die Fahrbahn mit, die sich dann in einen nassen, oft rutschigen Schmutzbelag verwandelt.
Vorschriften in der Praxis fast nicht durchsetzbar
Neben dem Effekt, das Autos schon nach wenigen Kilometern bis über die Scheiben verdreckt sind, besteht auch noch erhöhte Schleudergefahr, vor allem, wenn die Verschmutzungen unvermutet, oft nach einer Kurve, auftauchen.
Der Paragraph 92 der Straßenverkehrsordnung schreibt zwar vor: „Jede gröbliche oder die Sicherheit der Straßenbenützer gefährdende Verunreinigung der Straße ist verboten. Haften an einem Fahrzeug, insbesondere an seinen Rädern, größere Erdmengen, so hat sie der Lenker vor dem Einfahren auf eine staubfreie Straße zu entfernen.“
Allerdings ist das Reinigen der Räder am Feldrand in der Praxis kaum durchführbar, wie der Obmann der Bauernkammer Hollabrunn, Friedrich Schechtner, sagt: „Die Räder von Traktoren und Anhängern völlig zu reinigen ist am Feldrand nicht möglich. Allerdings weisen wir unsere Mitglieder in Rundschreiben darauf hin, die Straßen danach zum Beispiel mit einem Frontlader wieder zu säubern. Wenn es im Herbst so wie heuer sehr nass ist, wird es noch schwieriger. Da hoffen wir auf das Verständnis von AutofahrerInnen, häufig werden auch Verkehrszeichen aufgestellt, die zur Vorsicht bei verschmutzten Fahrbahnen mahnen.“
Polizei oft machtlos
Die Polizei hat auch kaum Chancen, Landwirte, die die Vorschriften der STVO nicht einhalten, zu bestrafen. Sie müssten nämlich einen der Erdbrocken-Schleuderer in flagranti auf der Straße erwischen, was nicht so einfach ist.
Ebenfalls nicht viel Freude mit der Zeit der Rübenernte haben die Straßenbauabteilung 1 und die Straßenmeisterei Hollabrunn. Deren Chef, Wolfgang Dafert, setzt ebenfalls auf warnende Verkehrszeichen und mahnt die AutofahrerInnen zur Vorsicht: „Man lernt schon in der Fahrschule, dass man so fahren muss, dass man Hindernisse wie Schmutz auf der Fahrbahn rechtzeitig erkennen kann. Und es kann derzeit von einem Meter auf den anderen der Fall sein, dass die Fahrbahn plötzlich arg verschmutzt ist.“
Zwar versucht die Straßenmeisterei Hollabrunn, den Dreck zu verringern, aber die Straßen permanent zu säubern, schafft sie nicht. Dafert: „Wir haben derzeit oft 20, 30 Kilometer verschmutzte Fahrbahnen im Bezirk, da ist es uns technisch nicht mehr möglich, alle zu reinigen.“
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