Was sagen anerkannte Sprachwissenschaftler über die Genauigkeit der Neuen Welt Übersetzung (Zeugen Jehovas Bibel)?

Experten der griechischen Sprache, sowohl Christen als auch Nichtchristen, lehnen die NWÜ rundweg ab und bezeichnen diese als tendenziös und ungenau. Bis zu seinem Tod gehörte Dr. Julius Mantey zu den weltweit führenden Griechisch-Experten. Er war der Autor eines Standardwerkes (Hellenistic Greek Reader) und mit H.E. Dana der Mitautor eines Handbuchs über die Grammatik des neutestamentlichen Griechisch (A Manual Grammar of the Greek New Testament). Er lehnte die NWÜ nicht nur ab, sondern forderte die Wachtturmgesellschaft öffentlich dazu auf, zur Stützung ihrer Übersetzung sein Werk über griechische Grammatik nicht mehr falsch zu zitieren.

Über die Interlineare Übersetzung schrieb er:

«Ich habe noch keine Übersetzung gelesen, die so teuflisch und so sehr zu verurteilen ist wie die so genannte Übersetzung der Zeugen Jehovas. … Sie (die Wachtturmgesellschaft) hassen Jesus Christus» (Dr. Julius Mantey, «Distortions of the New Testament», Audiokassette T-2, erhältlich bei Witness Inc.). Schreiben vom 11. Juli 1974 (s. dazu den Vermerk auf S. 37 dieser Informationsschrift). An die Watchtower Bible & Tract Society (Wachtturmgesellschaft) 117 Adams St. Brooklyn, New York 11201 Sehr geehrte Damen und Herren, mir liegt eine Kopie Ihres Schreibens an CARIS, Santa Ana, Kalifornien, vor. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich nicht einverstanden bin mit Aussagen, die in diesem Brief gemacht wurden und mit Ihrer Art, aus der griechischen Grammatik von Dana und Mantey zu zitieren. 1. Zu Ihrer Aussage «ihr Werk erlaubt die Wiedergabe von Johannes 1,1, wie sie in der Interlinear-Übersetzung des griechischen Neuen Testaments steht.» In unserer Grammatik haben wir nicht angedeutet, dass «ein Gott» eine zulässige Übersetzung von Johannes 1,1 ist.

A. Wir hatten keine «Regel» aufgestellt, welche die Trinität unterstützt. B. Auch haben wir nicht festgestellt, dass wir jemals diese Absicht hatten. Wir haben nur die Fakten beschrieben, die sich aus der biblischen Sprache ergeben. C. Ihr Zitat aus S. 148 (3) stammte aus einem Absatz mit der Überschrift: «Mit dem Subjekt in einem verbindenden Satz». Dort wird an zwei Beispielen veranschaulicht, wie «der Artikel auf das Subjekt verweist». Aber in diesem Absatz haben wir nichts über das Prädikat gesagt, bis auf die folgende Aussage: «… wie es da steht, könnte die andere Person der Trinität in theos beinhaltet sein.» Ist das nicht das genaue Gegenteil von dem, was Ihre Übersetzung mit «ein Gott» andeutet? Sie haben mein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen. Auf den Seiten 139 und 149 (VI) in unserer Grammatik haben wir erwähnt: «… ohne den Artikel bedeutet theos das göttliche Wesen … theos en ho logos hebt den Anteil Christi am göttlichen Wesen hervor.» Unsere Deutung befindet sich im Einklang mit der in der NEB (New English Bible; d. Übers.) und der TEV (Today’s English Version; d. Übers.): «Was Gott war, das war das Wort» sowie mit der von Barclay: «Das Wesen des Wortes war dasselbe wie das Wesen Gottes», die Sie in Ihrem Brief an CARIS zitiert haben. 2. Seit der Veröffentlichung von Colwells und Harners Artikeln in JBL (Journal of Biblical Literature), insbesondere des Beitrags von Harner, ist es weder wissenschaftlich noch vernünftig, Johannes 1,1 mit «das Wort war ein Gott» zu übersetzen. Die Wortstellung hat eine solche Wiedergabe veraltet und unkorrekt werden lassen. 3. Ihr Zitat von der Regel Colwells ist unangemessen, weil darin nur ein Teil seiner Erkenntnisse wiedergegeben wird. Weggelassen haben Sie die starke Einschränkung: «Ein Prädikatsnomen, das dem Verb vorangeht, kann nicht als unbestimmtes oder ‹qualitatives› Subjekt übersetzt werden, nur weil der Artikel fehlt.» 4. Prof. Harner (in: JBL, Bd. 92,1, 1973) ist über die Forschung von Colwell hinaus gegangen und hat entdeckt, dass Prädikatsnomen ohne Artikel vor dem Verb hauptsächlich dazu dienen, das Wesen oder den Charakter des Subjekts auszudrücken. Er konnte das bei 53 Texten im Johannesevangelium und bei acht im Markusevangelium nachweisen. Beiden Wissenschaftlern zufolge setzten die Schreiber der Evangelien das Prädikatsnomen regelmässig hinter das Verb, wenn sie eine Unbestimmtheit ausdrücken wollten. Für Colwell und Harner ist theos in Johannes 1,1 nicht unbestimmt und sollte deshalb nicht übersetzt werden mit «ein Gott». Heute scheinen allein die Autoren der Wachtturmgesellschaft eine solche Übersetzung zu befürworten. Die Beweise sprechen offenbar zu 99 Prozent gegen sie. 5. In Ihrem Brief schreiben Sie, dass der heilige Text selbst die Richtschnur sein solle und «nicht ein Handbuch mit Regeln». Wir sind Ihrer Meinung. Aber unsere Studien beweisen, dass die Zeugen Jehovas das genaue Gegenteil tun, wenn der «heilige Text» nicht mit ihren eigenen häretischen Auffassungen übereinstimmt, wie zum Beispiel die Übersetzung von kolasis mit Abschneidung, obwohl die Lexika als einzige Bedeutung dieses Wortes «Strafe» angeben. Die Fehlübersetzung von ego eimi mit «ich bin gewesen» in Johannes 8,58 ist ein weiteres Beispiel, oder die Hinzufügung von «für alle Zeit» in Hebräer 9,27, obwohl im griechischen Neuen Testament nichts diese Wiedergabe unterstützt, oder der Versuch, Christus herabzusetzen, indem arche tes ktiseos fehlerhaft mit «Beginn der Schöpfung» übersetzt wird, obwohl Christus gepriesen wird als «der Schöpfer aller Dinge (Johannes 1,2) und als «Gott gleich» (Philipper 2,6), bevor Er sich erniedrigte und hier auf Er den in einem menschlichen Körper lebte. Mit Ihrem Zitat «der Vater ist grösser als ich» (Johannes 14,28) wollen Sie beweisen, dass Christus nicht Gott gleich war, aber Sie übersehen dabei die Tatsache aus Philipper 2,6-8, denn zum Zeitpunkt, als Er diese Worte aussprach, befand Er sich noch im Zustand der freiwilligen Erniedrigung. Dieser Zustand endete, als Er in den Himmel auffuhr. Warum versuchen Sie, die Menschen bewusst zu täuschen, indem Sie in Lukas 23,43 nach «heute» absichtlich ein Komma setzen, obwohl in den griechischen, lateinischen, deutschen und allen englischen Übersetzungen mit Ausnahme der Ihrigen und sogar im griechischen Text Ihrer Interlinear-Übersetzung das Komma nach lego (ich sage) steht und der Satz demnach heissen muss: «Heute wirst du mit mir im Paradies sein», wie auch in 2.Korinther 5,8: «den Leib zu verlassen und daheim zu sein bei dem Herrn». Diesen Texten zufolge geht der erlöste Mensch nach dem Tod direkt in den Himmel, aber diese Lehre stimmt nicht überein mit Ihrer Auffassung, dass der Tod bis zur Auferstehung alles Leben beendet (vgl. Psalm 23,6 und Hebräer 1,10). Das sind nur wenige Beispiele für Fehlübersetzungen und Pervertierungen des Wortes Gottes durch die Wachtturmgesellschaft. Angesichts der oben angeführten Tatsachen und weil Sie in Ihren Zitaten meine Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen haben, fordere ich Sie hiermit auf, das Grammatikhandbuch des griechischen Neuen Testaments nicht mehr zu zitieren, so wie Sie es 24 Jahre lang getan haben. Weiter fordere ich Sie auf, von nun an dieses Werk oder mich in Ihren Publikationen nicht mehr zu zitieren. Ausserdem verlange ich von Ihnen eine sofortige und öffentliche Entschuldigung in Ihrer Zeitschrift Der Wachtturm, weil meine Worte für das Fehlen des Artikels vor theos in Johannes 1,1 nicht relevant waren. Ich bitte Sie ferner, in einem Schreiben an CARIS zu erklären, dass Sie meine «Regel» missbraucht und falsch zitiert haben. Auf der Seite vor der Einleitung zu der Grammatik stehen die Worte: «Alle Rechte vorbehalten - Reproduktionen dieses Werkes sind nicht zulässig ohne die Genehmigung des Verlags.» Wenn Sie eine solche Genehmigung haben, schicken Sie mir bitte eine Fotokopie. Wenn Sie meinen Forderungen nicht nachkommen, werden Sie die Folgen zu tragen haben.

Hochachtungsvoll
Julius R. Mantey

Soweit zur genauen Übersetzung der Bibel von ZJ

LG. Calla

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