Der KEM den Stecker gezogen
Klima- Modellregion Land um Hollabrunn befindet sich in Auflösung
(ae). 2011 wurde die „Klima- und Energie-Modellregion Land um Hollabrunn“ (KEM) der Öffentlichkeit dargestellt. Gegründet vom damaligen LuH-Obmann Günther Bradac und Hollabrunns Altbürgermeister Helmut Wunderl wurde die „Energiewende“ versprochen. Erklärtes Ziel: Bis 2030 sollte die Region energieautark sein. Geplant war der Einsatz von Windkraft, Photovoltaik und weiterer erneuerbarer Energiequellen. Anfangs wurde die KEM aus verschiedenen Töpfen von EU und Land gefördert, jetzt sind die Förderquellen versiegt und die erhofften Einnahmen aus den geplanten Windparks bleiben aus, weil im neuen Zonenplan des Landes in der Region nur wenige Windräder gebaut werden dürfen.
Ohne Geld keine Musi
KEM-Manager Helmut Wunderl: „Das Projekt wird von den Bürgermeistern der vier Mitgliedsgemeinden nicht mehr länger finanziert. Das Projekt hat schon Mitte des Jahres zu bestehen aufgehört. Ich mache derzeit nur noch die Schlussarbeiten, dann ist die Klima- und Energie-Modellregion Geschichte.“ Einzig das KEM-Projekt, Elektroautos in einem „Car-Sharing-Modell“ der Bevölkerung in den Mitgliedsgemeinden anzubieten, ist noch nicht gestorben, so Wunderl. Alle anderen ehrgeizigen Projekte der KEM existieren nicht mehr und von der versprochen und seinerzeit mit hohem Werbeaufwand verbreiteten Energieautarkie bis 2030 ist auch keine Spur mehr. Wunderl abschließend mit einem Anflug von Galgenhumor: „Die Windräder, die nicht gebaut werden dürfen, haben uns den Wind aus den Segeln genommen.“
Dass die KEM nicht sehr erfolgreich war, zeigt das Photovoltaik-Ranking 2014 der NÖ Energieagentur. Bei der Leistung pro Einwohner liegt die Stadt Hollabrunn 16,5 kW/EW an 411. Stelle bei 544 Orten. Gut liegt nur Grabern, das mit 258,4 kW/EW an 58. Stelle und damit bezirksweit am besten platziert ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass auf der Kläranlage des Abwasserverbandes Gmoosbach eine Photovoltaikanlage montiert wurde.
Zur Sache
Die KEM wurde von Grabern, Guntersdorf, Hollabrunn und Nappersdorf-Kammersdorf gegründet. Hauptziel war die Errichtung von Windparks, es waren mehr als 30 Windräder geplant, und von den Betreiberfirmen wäre Geld an die Gemeinden geflossen. Die Raumordnung des Landes machte die Pläne zunichte, weil nur wenig Windräder gebaut werden dürfen.
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