AK-Studie: Bezirk wächst nicht
Zukunftsprognosen für Hollabrunn sagen kaum Bevölkerungswachstum und Überalterung voraus.
(ae). Das Sozialstatistische Handbuch der AK NÖ präsentiert auf 340 Seiten alle verfügbaren sozialstatistischen Zahlen aus Niederösterreich. Darunter auch Zukunftsprognosen, die den Bezirk Hollabrunn als Schlusslicht im Weinviertel erscheinen lassen. Beim Bevölkerungswachstum vom 1. 1. 2015 bis 1. 1. 2016 liegt der Bezirk mit +0,8% oder 385 Personen hinter Gänserndorf (+1,1%) und Korneuburg (+1,2%), aber noch vor Mistelbach mit +0,7%.
Prognose bis 2030
Schlechter sieht allerdings die Prognose bis zum Jahr 2030 aus. Da ist Hollabrunn mit einem Bevölkerungswachstum von +1,5% klar abgeschlagen hinter Gänserndorf (+8,5%), Korneuburg (+7,4%) und Mistelbach (+4,1%). Ebenfalls den letzten Platz im Weinviertel belegt unser Bezirk bei der Prognose der Altersstruktur: Bis 2030, so die AK-Studie, werden in Hollabrunn 28% der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. In Gänserndorf sind es 24,4%, in Korneuburg 24,2% und in Mistelbach 26,1%.
Niedrigster Ausländeranteil
Interessant ist aber, dass es in unserem Bezirk mit 5,6% den niedrigsten Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung gibt, mehr als die Hälfte davon sind übrigens deutsche Staatsbürger. In Gänserndorf beträgt der Ausländeranteil 10,1%, in Korneuburg 9,2% und in Mistelbach 6,4%.
Mindestsicherung
Gut steht der Bezirk dagegen da, wenn es um Bezieher der bedarfsorientierten Mindestsicherung geht. So waren es im Vorjahr 705 Personen, was einen Rückgang gegenüber 2014 um –6,1% bedeutet, während die Zahl der Mindestsicherungsbezieher in den anderen Bezirken kräftig angestiegen ist: Gänserndorf +9,5%, Korneuburg +6,1% und Mistelbach +6,6%.
Hoffnungsprojekt S3
Strategien gegen die stagnierenden Einwohnerzahlen sehen verantwortliche Politiker vor allem in einer besseren Verkehrsanbindung durch die künftige S3, die frühestens 2020 befahrbar sein wird. LAbg. Richard Hogl dazu: „Der Ausbau der S3 kann helfen, weil Verkehrsadern Lebensadern sind und Betriebsansiedlungen begünstigen. Wenn einer in der Nähe Arbeit findet, siedelt er sich auch bei uns an. Derzeit bilden unsere Schulen gute Leute aus, von denen dann andere Regionen profitieren.“
Zur Sache:
Am Wohnraum scheitert es eher nicht, dass die Bevölkerung im Bezirk kaum wächst. Seit 2010 wurden mehr als 500 Wohneinheiten in Mehrfamilien- und Reihenhäusern errichtet. Fast noch einmal so viele sind bis 2020 geplant oder schon im Bau.
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