Katzen erobern "Hotel" in Gars
Das seit Jahrzehnten nicht genutzte Hotel Blauensteiner ist von Katzen bevölkert - Tierschutzheim wird aktiv. Tierheim & Amtstierärztin holen Samtpfoten aus dem Blauensteiner.
GARS. Der Hotelbesitzer, ein wohlhabender Wiener, erlaubt einer Garserin, das Gebäude als Lagerstätte zu benutzen: Die Katzenfreundin füttert laut Tierheim Krems mittlerweile 15 – 20 verwilderte Hauskatzen. Die einst noble Unterkunft, ein Denkmal einer blühenden Tourismus-Epoche im Sommerfrischeort, wird von den Tieren auch als Toilette benützt - daher ist es innen wenig edel.
Eine Anrainerin hatte ein Kätzchen, 4 - 5 Wochen alt, vor dem Hotel auf der Straße gefunden und ins Tierheim gebracht. Die Augen waren so verklebt, dass es trotz sofortiger Behandlung das Augenlicht verloren hat. Die Tierpfleger gaben dem Kätzchen den Namen Juno. "Er war so tapfer, als ihn der Tierarzt behandelte." Das Tierschutzheim holte sofort vier weitere Babykatzen aus dem alten Gebäude, denen das gleiche Schicksal drohte.
Das Hotel Blauensteiner steht seit den frühen 90ern leer. Die Anrainer sind besorgt, dass sich ihre Tiere mit Krankheiten anstecken könnten. Das Tierschutzheim stellt demnächst Fallen auf - sie werden zweimal täglich kontrolliert. Die Tiere werden kastriert und können, so sie medizinisch behandelt sind, zurück. "Es sind Wildtiere und nicht vermittelbar." Der Hotelbesitzer ist mit den Vorgängen einverstanden und hat die Begehung erlaubt. Eigentlich ist derjenige, der Katzen füttert, verpflichtet, sie kastrieren zu lassen. Amtstierärztin Eva Pieler: "Die Kastration von frei laufenden Katzen ist gesetzlich vorgeschrieben. In dem Fall haben wir keinen Katzenhalter, deswegen wäre die beste Lösung, wenn man die Katzen einfangen und so schnell wie möglich kastrieren könnte. Das ist natürlich ein gewisses Problem, ob uns die alle in die Falle gehen. Das ist sicher eine langwierige Spielerei. Das Tierschutzheim Krems hat sich bereit erklärt, das zu machen." Bgm. Martin Falk: "Ich bin vom Tierschutzheim Krems informiert worden, dass es da einen Missstand gibt und ich bin froh, dass sich das Tierheim des Problems annimmt." Ihm selbst sei, weil er in der Nähe wohnt, aufgefallen, dass junge Katzen auf der Straße herumstreunen und er hörte es auch von Anrainern.
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