Weitere Effizienz- und Sicherheitssteigerung durch neues Managementsystem für Patientendaten
HORN. Im Landesklinikum Horn wird durch die Implementierung eines hochmodernen Patientendatenmanagementsystems (kurz PDMS) ein weiterer Schritt in die Modernisierung des Schwerpunktkrankenhauses gemacht.
Das PDMS ist ein EDV-gestütztes Informationssystem, das in Krankenhäusern die patientenbezogenen Informationen erfasst und übersichtlich darstellt. Die Aufgabe eines PDMS liegt im Wesentlichen in der Verarbeitung großer Datenmengen während einer Operation und auf der Intensivstation. Medizinische Geräte – wie beispielsweise ein Monitor für Herz-Kreislauf-Überwachung, Beatmungsmaschinen und Narkosegeräte – liefern Messwerte an das PDMS und stellen diese in unterschiedlicher Form dar.
In Kombination mit erhobenen Anamnesedaten und Behandlungs- bzw. Untersuchungsergebnissen ermöglicht das PDMS für das behandelnde medizinische und pflegerische Personal eine differenzierte Sicht auf die Patientin und den Patienten. Somit ist es möglich, in kürzester Zeit den Zustand des Patienten, spezifische Wirkung von Medikamenten und damit den Erfolg einer Behandlung zu erfassen. Dies stellt eine enorme Verbesserung der Patientensicherheit im gesamten Krankenhausaufenthalt, aber spezielle während einer Operation und der Versorgung auf der Intensivstation, dar.
Sicherheit, Effizienz und Transparenz
Das PDMS bedeutet eine weitere Modernisierung des Landesklinikums, es steuert die Leistungen und Ressourcen und unterstützt somit die Versorgung der Patientinnen und Patienten. PDM-Systeme sind kein Ersatz für einen gut ausgebildeten Arzt oder Pflegekraft und können keine Diagnosen stellen. Die erhobenen Daten können aber für automatische Auswertungen genutzt werden und stehen in anonymisierter Form z.B. für die Durchführung von Studien zur Verfügung. Laborbefunde, Arztbriefe, Diagnosen und Röntgenbefunde werden unter anderem völlig automatisiert in das PDMS eingespielt und stehen dem behandelnden Team unmittelbar zur Verfügung. Darüber hinaus stellt dieses EDV-System eine massive Qualitätssteigerung durch detaillierte und transparente Dienstübergaben zwischen der Kollegenschaft der behandelnden Ärzte und Fachkrankenpflege dar.
In das PDMS sind jahrelang geprüfte Scoring-Systeme integriert, die dem behandelnden Narkosearzt bei der Erfassung des Operations- und Narkose-Risikos helfen und beispielsweise das Herz-Kreislaufrisiko oder das Risiko von Übelkeit und Erbrechen ermitteln. „Es gilt im Vorfeld alle medizinisch relevanten Patientendaten zu erfassen um für den Notfall gerüstet zu sein und darauf zugreifen zu können. Dieses System hilft dem behandelnden Anästhesisten und Intensivmediziner bei der Entscheidung die bestmögliche Maßnahme durchzuführen“, erklärt der Leiter der Anästhesiologie und Intensivmedizin Prim. Dr. Reinhard Wickenhauser.
Projektleiter DGKP Manuel Baumgartner über die Vorteile des neuen Systems: „Wir legen bei der Konfiguration großen Wert auf eine intuitive und einfache Bedienbarkeit des Systems. Durch die hohe und allzeit verfügbare Informationsdichte, die gute Lesbarkeit und Bündelung der relevanten Patientendaten ermöglicht dieses System eine schnellere Therapieentscheidung und lückenlose Dokumentation im multiprofessionellen Team. Unser Ansporn ist die ohnehin schon sehr hohe Sicherheit für unsere Patienten noch weiter auszubauen und die Qualität auf der Anästhesie und Intensivstation zu steigern.“
Die im Landesklinikum Horn verwendet PDMS-Software von iMDsoft wird vom Ärzte- und Pflegeteam der Anästhesie und Intensivmedizin gemeinsam mit den Programmieren und Applikationsspezialisten einer in Österreich ansässigen biomedizinischen Firma und der hausinternen IT-Spezialisten perfekt an die individuellen Bedürfnisse und den Workflow angepasst.
Das mehrjährige Projekt startete im Februar 2016 mit DGKP Manuel Baumgartner als Projektleiter und OA Dr. Helmut Bäck, OA Dr. Michael Rosner, DGKP Franz Genner, DGKP Stefan Haller im Team. Im Sommer konnte auf der Anästhesie-Ambulanz die Dokumentation gestartet werden. Der weitere Zeithorizont: Das Patientendatenmanagementsystem soll mit Anfang 2017 im OP/Aufwachraum starten, danach folgt die Implementierung auf der Intensivstation des Klinikums.
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