„DRWEILONG“

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Wenn die alpenländisch-zeitgemäßen Töne von Marlon Prantl @ TyRoll einsetzen, herrscht bei manchen Zuhörern oftmals zunächst Verwirrung:
Welche Sprache ist denn das?
Denn die Musiker lassen keinen Zweifel daran, wo ihre Identität wurzelt: im Tiroler Ötztal, dessen Mundart als „älteste Sprache Österreichs“ und als ältester bairischer Dialekt gilt. Seit 2010 ist der Ötztaler Dialekt immaterielles Kulturerbe der UNESCO Österreich.
Für Nicht-Ötztaler mitunter unverständlich, blickt diese lokal begrenzte sprachliche Einzigartigkeit auf eine rund 900-jährige Tradition zurück.

Das Singen, Tanzen und Musizieren wurde im Ötztal jedoch zwischen ca. 1800 und 1914 zu lange und radikal außerhalb der kirchlichen Aufsicht strengstens verboten. Die Liste der überlieferten traditionellen Lieder aus dem Ötztal ist nicht zuletzt deshalb leider sehr kurz. Marlon Prantl @ TyRoll haben sich das rare überlieferte Ötztaler Liedgut zu eigen gemacht, dazu Gedichte des Mundartpoeten Hans Haid vertont und diese zusammen mit eigenen Liedern in der Ötztaler Mundart im Tonstudio eingespielt -
Live und Analog auf eine alte Bandmaschine an einem sonnigen „Studio-Session-Tag“.
Hans Haid hat dazu seine Mundartpoesie rezitiert.

Die Lieder und Gedichte auf der CD „DRWEILONG“ kann man daher durchaus als eine „Ehrerbietung“ an den sich zwar immer wandelnden jedoch in seinem Kern ursprünglich gebliebenen Ötztaler Dialekt bezeichnen. Marlon Prantl & Hans Haid treten an, um den Ötztaler Dialekt, einen wertvollen Teil ihrer ererbten und dennoch modernen und zukunftsträchtigen Ötztaler Kultur, über die Grenzen hinauszutragen.
Das mit viel Sorgfalt zusammengestellte Programm auf der CD „DRWEILONG“ darf deshalb zu Recht als ehrlicher, anspruchsvoller und gleichzeitig unterhaltsamer Kulturgenuss angesehen werden. Musik und Texte zeichnen ein Bild des Ötztals der Gegenwart, führen aber auch zurück zu den Wurzeln.

Dass die Ötztaler Mundart zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO zählt, ist u.a. dem engagierten Ötztaler Volkskundler und Autor Prof. Dr. Hans Haid zu verdanken. Der promovierte Volkskundler widmete den überwiegenden Teil seines bisherigen Wirkens der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Geschichte und der kritischen Auseinandersetzung mit dem Ötztal. Der Ötztaler Dialekt bildete dabei stets einen wesentlichen Schwerpunkt seiner Arbeit und als unverzichtbarer Bestandteil der Ötztaler Identität. Deshalb galt und gilt sein Bemühen unter anderem, den nachfolgenden Generationen den Wert dieses Kulturgutes zu vermitteln und sie zu motivieren, diesen wichtigen und wertvollen Teil ihres kulturellen Erbes für die Zukunft zu bewahren. Dass die Ötztaler Mundart auch gesungen durchaus hörbar klingen kann, beweist Marlon Prantl mit seinem Bandprojekt TyRoll eindrucksvoll. Eingebettet in interessante Interpretationsformen alpenländischer Volksmusik erschaffen die Texte „ollepött“, also oftmals, eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre. Manchmal rockig und ruhig eingängige, dann wieder kantige rauhe Melodien und Jodler transportieren den Tonfall der Jahrhunderte und zugleich frische Gegenwart. Marlon Prantl fällt die Verbindung von Tradition und Moderne auf „eigensinnige“ Art leicht: Tracht, Volksmusik, Dialekt – all das hat eben seinen Platz auch im 21. Jahrhundert. Als klingende Botschafter ihrer Heimatregion zeichnen Marlon Prantl @ TyRoll ein durchaus authentisches Bild vom Ötztal und von Tirol. Ganz nach dem Motto: Musik ist die Sprache des Herzens und wird überall auf der Welt verstanden. Mehr Informationen gibt es online unter www.tyroll.com

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