Moped-Rowdys in die Schranken weisen

Foto: Foto: Lunger
5Bilder

LÄNGENFELD (sz). Mit der idyllischen Stille an der sogenannten Fischbach-Promenade in Längenfeld ist es schon lange vorbei, denn den gesamten Weg entlang des Spielplatzes bis hin zur Pestkapelle haben einige wenige Jugendliche bereits vor rund zwei Jahren zu ihrer persönlichen Mopedrennstrecke erklärt. Mit den lauten Zweirädern rasen sie entlang des Fischbaches auf und ab, nützen den angrenzenden Spielplatz als Partybleibe und lassen dabei die teils noch mit Alkohol gefüllten Flaschen an Ort und Stelle zurück.

Zur Wehr setzen
"An der Fischbach-Promenade gehen sehr viele Leute mit Hund oder Eltern mit ihren Kindern spazieren. Seit knapp zwei Jahren fahren hier einige Jugendliche wie die Wilden durch die Gegend", erzählt Hermann Lunger, der diesem Treiben, bei allem Verständnis für die Jugend, endlich ein Ende setzen will. "Es ist ein extrem belastender und unerträglicher Zustand, nicht nur die Lärmbelästigung, sondern auch im Sinne der Sicherheit", so Lunger. Teilweise sogar ohne Licht und Nummernschilder in den Abendstunden unterwegs, sorgen diese Jugendlichen mit ihren Mopeds für großen Unmut bei den Betroffenen und den Anrainern.
Bei der Besichtigung vor Ort trifft Lunger auf zwei Mütter mit ihren Kindern am Spielplatz und kommt schnell ins Gespräch: "Ja, die haben wir auch schon hier gesehen", hört man von den Müttern, die darüber ebenfalls wenig erfreut scheinen.

Schlecht fürs Geschäft
Auch am zum Spielplatz angrenzenden Campingplatz und im Naturhotel Waldklause ist man verärgert. "Es hat bereits mehrere Beschwerden seitens unserer Gäste gegeben", erklärt Irene Auer vom Naturhotel Waldklause und sagt weiter: "Die Promenade wird von uns auch als Ruhepol beworben. Die derzeit vorherrschende Situation wirkt sich auf unser Hotel und unseren Auftritt alles andere als positiv aus." Auch Campingbetreiber Franz Auer berichtet Ähnliches. "Spricht man die Jugendlichen auf die Belästigungen an, wird man noch rotzfrech angestänkert", berichten die Anrainer unisono.

Maßnahmen ohne Wirkung
Schon mehrmals hat Lunger bei der Polizei und auch am Gemeindeamt auf die Missstände und Untragbarkeit der Situation hingewiesen, passiert ist laut den Betroffenen aber kaum etwas. Die Anrainer fordern nun eine komplette Fahrverbotszone für den Bereich und dazugehörige Kontrollen, um dem Treiben ein Ende zu setzen. Längenfelds Bürgermeister Ralf Schonger erklärt auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER: "Das Problem ist uns durchaus bekannt. Dass Partys an Spielplätzen gefeiert werden, ist ein generelles Problem vieler Gemeinden."

Generelles Problem
Schonger habe mit der Polizei bereits mehrere Gespräche geführt. Die Ordnungshüter schenken dem Hotspot am Fischbach seither vermehrt Aufmerksamkeit und sind auch in Zivil unterwegs, führt der Dorfchef aus: "Werden Jugendliche beispielsweise im Fahrverbot, welches auf dem Weg zur Pestkapelle bereits vorherrscht, erwischt, werden sehr wohl Maßnahmen ergriffen. Auch bei Vandalenakten haben wir die Möglichkeit zu reagieren und tun dies auch." Auch Bezirkspolizeikommandant Hubert Juen weiß um das Problem in der Ötztaler Gemeinde: "In der zuständigen PI in Sölden ist die Situation in Längenfeld gut bekannt. Hier ist man kontinuierlich dahinter und hat bereits einige Tatbestände, wie beispielsweise das Fahren ohne Nummernschild, festgestellt", so Juen. Anzeigen seien zudem bereits erfolgt, erklärt der Ordnungshüter weiter.

Lösung finden
Für Lunger ist diese Antwort nicht zufriedenstellend: "Wenn nach zwei Jahren das Problem immer noch nicht gelöst werden konnte, muss man eben andere Mittel ergreifen." Er und die anderen Betroffenen sehen hier die Gemeinde in der Pflicht. Ähnlich wie in der Kommune Imst oder in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck könne beispielsweise ein Alkoholverbot in diesem Bereich verordnet werden. Für die Kontrolle wäre aber die Gemeinde und nicht die Polizei zuständig, weiß Bezirkspolizeikommandant Juen. Hermann Lunger ist der Überzeugung: "Es muss jetzt etwas unternommen werden, und nicht erst, wenn etwas passiert. Der Lärm ist eine reine Zumutung! Das aggressive Fahrverhalten auf einem Weg für Fußgänger, die liegengelassenen Scherben und anderer Müll von den nächtlichen Partys am Beachvolleyball- und Spielplatz, wo am nächsten Tag Kinder unbekümmert spielen wollen, stellen eine echte Gefährdung für die gesamte Öffentlichkeit dar."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.