„Tarrenz-Hunde“ bereit für neues Zuhause

Obmann Stellvertreterin Doris Wilflingseder mit Tierpflegerin Brigitte Kann und den Tarrenz-Hunden. | Foto: Foto: Tierschutzverein Tirol
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  • Obmann Stellvertreterin Doris Wilflingseder mit Tierpflegerin Brigitte Kann und den Tarrenz-Hunden.
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TARRENZ. Im März wurden bei einem „Einsiedler“ in Tarrenz 27 Hunde in die Obhut des Tierschutzvereins für Tirol genommen. Die Appenzeller-Mischlinge waren großteils unterernährt, voller Parasiten, mit unbehandelten Nabel- und Leistenbrüchen, unzähligen Bisswunden. Davon abgesehen waren die Hunde Menschen nicht gewöhnt und reagierten übermäßig ängstlich bis äußerst aggressiv und ließen sich kaum anfassen. „Sie waren fast wie Wildtiere“, beschreibt Doris Wilflingseder, Obmann-Stellvertreterin des Tierschutzvereins für Tirol, die schwierige Ausgangslage.

Zuerst ängstlich, jetzt warten sie schon auf Spaziergang
Mit viel Einfühlungsvermögen und gemeinsam in der Gruppe mit gut sozialisierten Hunden konnten sie nach und nach an Halsband, Geschirr und Leine sowie an Spaziergänge gewöhnt werden. Die ersten Wochen brauchten die Hunde viel Geduld und Ruhe. Die ersten Runden in der großen weiten Welt verängstigten die Tiere noch sehr. Inzwischen steht sogar die lange Zeit ängstlichste Hündin Gina am Gehege und wartet geduldig, wenn sie sieht, dass ein spannender Spaziergang bevorsteht.

„So einen tollen Hund hatten wir noch nie“
Inzwischen fanden vor allem die Welpen bereits ein neues Zuhause. Eine der erfreulichen Rückmeldungen betraf aber eine ausgewachsene Hündin. Die neuen Besitzer strahlten nach schwierigen Anfangswochen: „So einen tollen Hund hatten wir noch nie.“

Interessenten, die einen der Tarrenz-Hunde kennenlernen möchten, sollten Geduld für die ersten Treffen mitbringen. Die Hunde brauchen Zeit und Einfühlungsvermögen, bis sie sich an neue Personen gewöhnt und diese als Bezugsperson akzeptiert haben.
Einige Hunde eignen sich aufgrund ihres besonders guten Sozialverhaltens gegenüber Artgenossen perfekt für eine Mehrhundehaltung.

Abnahmen haben sich gehäuft
Auffällig sind vermehrte Abnahmen von größeren Tieransammlungen durch die Behörde: In Thiersee waren es im Februar 2014 46 Hunde. Im Jahr 2015 in Tarrenz im März 27 Hunde, in Inzing im April 30 Kleintiere, in Wörgl im Juli 19 Hunde. Wilflingseder: "Diese Besitzer sind häufig `Tiermessies´: Den Leuten wächst ihr Leben mit den vielen Tieren über den Kopf, darunter leiden auch die Vierbeiner, die nicht mehr artgerecht gehalten werden können."

„Obwohl die Mitarbeiter in den Tierheimen unglaublich idealistisch sind und nicht auf die Uhr schauen“, so Wilflingseder „sind solche Fälle für die Tierheim-Mitarbeiter und auch die Tierheime in Tirol eine große Belastung, da auf einen Schlag die Unterkunft und vor allem weitere Pflege und oftmals Sozialisierung vieler Tiere organisiert werden muss“.

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