Weltklasse: "Il Germanico" begeisterte bei den Festwochen der Alten Musik

Das unglaublich perfekte Ensemble in "Il Germanico" bei der Premiere. | Foto: Festwochen der Alten Musik / Rupert Larl
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  • Das unglaublich perfekte Ensemble in "Il Germanico" bei der Premiere.
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TIROL. Mit Spannung wurde die Premiere der Festwochenoper "Il Germanico" von Nicola Porpora in Innsbruck erwartet. Am Ende gab es zwei Gewinner: Das Publikum, das bei einer nach 300 Jahren wiederentdeckten Oper in geradezu grandioser Weise gelungenen Aufführung dabei sein konnte. Und Alessandro De Marchi, der es ermöglichte, dieses Werk in Innsbruck in dieser Klasse hören zu können.
Während die Vorzeichen für die Produktion seit den Diskussionen um die Eingliederung der Festwochen der Alten Musik ins Tiroler Landestheater und um die Person Alessandro De Marchi als künstlerischen Leiter der Festwochen alles andere als gut waren, wurde gestern wohl zumindest diese Diskussion mit dem Dirigat von De Marchi bei "Il Germanico" ein Ende gesetzt.
Die Festwochen der Alten Musik können sich glücklich schätzen, diesen Kenner als künstlerischen Leiter zu haben, die Zeit wird es bringen, ob er bereit ist, unter diesen Voraussetzungen in Innsbruck zu bleiben.

Zur Oper "Il Germanico"

Für Porporas "Il Germanico" – wie für alle seine Opern und Arien – sind die besten Sängerinnen und Sänger erforderlich, denn der leidenschaftliche neapolitanische Opernkomponist und zugleich berühmteste Gesangslehrer des 18. Jahrhunderts schrieb den einstigen Opernstars die schönsten und virtuosesten Arien in die Kehlen.
Darum braucht es die Besten und das sechsköpfige Ensemble zeigte Weltklasse in allen Facetten. Unglaubliche Koloraturen, Stimmakrobatik, Sicherheit in Technik und Text, brillant in der Intonation, feine Abstimmung in Tempi und Dynamik, diese KünstlerInnen würde auf den größten Opernbühnen der Welt bestehen. Patricia Bardon (Germanico), David Hansen (Arminio), Klara Ek (Rosmonda), Emilie Renard (Ersinda), Carlo Allemano (Segeste) sowie Hagen Matzeit (Cecina) waren die gefeierten Stars des Abends.

Pultstar De Marchi

Gleich wie die Academia Montis Regalis und Alessandro De Marchi am Pult. Eleganz in den Rezitativen, barocker Groove in den schnellen Passagen, eine verträumt, schmerzende Einheit in den langsamen Arien, Orchester und Sänger standen nie in Konkurrenz, immer in perfekter Balance.
Die Kostüme wurden barock opulent gestaltet, die Bühne hingegen minimalistisch angesiedelt. Alexander Schulin (Regie) und Alfred Peter (Bühnenbild) arbeiteten intensiv an der Einheit des Ganzen.
Das Publikum danke nach knapp fünf Stunden Dauer mit Standing Ovations und wie eine Besucherin sagte: "Schade, dass es aus ist."
Und für mich: Eine der besten Opern-Produktionen, die je auf den Brettern des Tiroler Landestheaters gezeigt wurde.

Noch zwei Termine:

Für Freitag, 14.8. und Sonntag, 16.8. gibt es noch Karten.

Alle Fotos: © Festwochen der Alten Musik, Rupert Larl

Weitere Infos finden Sie hier:

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