Bilanz der Alpinunfälle in Tirol: "A hundsgemeiner Winter"

Eine Skitour ist bei uns ein Erlebnis. Gute Vorbereitung und perfekte Ausrüstung gehören dazu. | Foto: Walter Würtl
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TIROL. Natürlich ist jeder Tote zuviel, aber die Bilanz des heurigen Skiwinters in Tirol ist gegenüber den Vorjahren durchaus erfreulich. Bei 1.983 Unfällen wurden 3.228 Menschen verletzt, 45 starben. Gegenüber dem Winter 2014/15 bedeutet das 15 Prozent weniger Unfälle, 18 Prozent weniger Verletzte und 17 Prozent weniger Tote.
"Der Grund liegt nicht am anfangs zögerlich verlaufenden Winter 2015/16 oder an weniger Wintertouristen, auch haben die Beförderungszahlen der Seilbahnen diesen Winter nicht abgenommen. Vielmehr scheint es, dass sich die jahrelange Aufklärungs- und Präventionsarbeit auszahlt", sagt Karl Gabl, der Präsident des Österr. Kuratoriums für alpine Sicherheit.

Weniger Lawinentote

Durchaus zufrieden zeigt sich Generalmajor Norbert Zobl, der Leiter Alpinpolizei in Tirol. "Und das, obwohl der abgelaufene Winter ein eher hundsgemeiner Winter durch trockene Phasen, milde Temperaturen und ein langandauerndes Altschneeproblem war." Acht Menschen kamen in Lawinen ums Leben, davon fünf allein bei einem Unglück in der Wattener Lizum.

Problem Fahrerflucht

1.535 Unfälle wurden auf Pisten und Skirouten verzeichnet, ein Rückgang von 20 Prozent. Dabei kamen 13 Menschen ums Leben. "Bei etwa einem Fünftel der Unfälle wird Fahrerflucht registriert, die Ermittlungen in solchen Fällen sind immer schwierig", erklärt Zobl. 299 Fahrerfluchtfälle wurden in Tirol registriert.
Für den Ausbildungsleiter und Geschäftsführer der Bergrettung Tirol, Peter Veider, sind die Vorbereitung und Einholung von Informationen zur lokalen Schnee- und Lawinensituation sowie die Flexibilität in der Anpassung des Tourenziels wichtige Teile der Tourenplanung. Nur: "Trotz rückläufiger Zahlen bei den tödlichen Lawinenunfällen muss weiterhin Aufklärungs- und Präventionsarbeit geleistet werden, auch im Ausland, um Touristen auf die Gefahren bei uns aufmerksam zu machen", fordert er.
Übrigens: Fast die Hälfte der Todesfälle geht auf Herz-Kreislaufüberlastung zurück.

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