Regio Ötztal: Mobil auf allen Linien

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Im längsten Tiroler Seitental ein funktionierendes Nahverkehrsangebot zu entwickeln ist keine einfache Aufgabe. Immerhin liegen zwischen Haiming/Ötztal-Bahnhof und Obergurgl gut 50 Kilometer und knapp 1.200 Höhenmeter. Dazu kommen zahlreiche Nebenlinien, touristische Hotspots und wetterbedingte Herausforderungen. Mit dem Regio Ötztal verfügt die Tourismusdestination über ein schlagkräftiges Angebot, das die Mobilitätsansprüche von Einheimischen und Gästen erfüllt. 2006 ins Leben gerufen, erfährt das Projekt seit 2011 jährlich massive Erweiterungen. „Der Regio Ötztal steht für Zusammenarbeit mit dem Resultat: hochwertiger und grenzüberschreitender öffentlicher Verkehr. Fahrgastzahlen belegen, dass die Angebote von Gästen und Einheimischen sehr gut angenommen werden. Am Ende des Tages entlastet dies unsere Straßen und schont unsere Umwelt", so LHStv.in Ingrid Felipe. Der Tiroler Zentralraum verfügt mit der zwischen Jenbach und Telfs-Pfaffenhofen im Halbstunden-Takt verkehrenden S Bahn bereits über ein hochleistungsfähiges Nahverkehrsangebot - in den Tälern ist der öffentliche Verkehr aber genauso wichtig, wie im Inntal. „Denn alle, die mit einem Bus oder Zug fahren, tun was für unsere Umwelt", so die Mobilitätslandesrätin. Bgm. Jakob Wolf, Obmann des Planungsverbandes Regio Ötztal, hält fest: „Es ist uns gelungen, einen Meilenstein für die Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs zu schaffen. Ich bin froh darüber, dass es so optimal funktioniert.“

Neuerungen in der Sommersaison

2016 werden die AREA 47 am Taleingang und das Top Mountain Motorcycle Museum erstmals von den Bussen des Regio Ötztals angesteuert. Um dem Zweiradboom in Sachen Mountainbikes zu entsprechen werden heuer drei weitere Busse mit Radanhängern ausgestattet. Die Anbindung von Oetz nach Piburg oder von Sölden nach Hochsölden erfolgt in diesem Jahr mittels eines Wanderbusses, der in regelmäßigen Abständen verkehrt. „Aus der Anzahl der vollen Busse lässt sich ableiten, welchen Mehrwert der Regio Ötztal für unser Tal darstellt. Ohne diese Leistung wären gefragte Angebote wie die Ötztal Card oder die All-Inclusive-Variante Ötztal Premium Card gar nicht vorstellbar“, so Lukas Scheiber, Marketingvorstand von Ötztal Tourismus.

Alles auf Linie

Außerhalb von Innsbruck wohl einzigartig: Digitale Fahrgastinformationen an den Haltestellen liefern mittels GPS-Technik genaue Infos, wann der nächste Bus eintrifft. Lange Wartezeiten sind im Sommer und Winter im Ötztal Geschichte, dank Einführung eines Halbstundentakts auf der Hauptlinie durchs Tal. Die Mobilitätsdrehscheibe Ötztal-Bahnhof ermöglicht den komfortablen Wechsel in die „VVT S-Bahn“ bzw. den nationalen und internationalen Zugverkehr. Andreas Knapp, Leiter der Verkehrs- und Angebotsplanung beim Verkehrsverbund Tirol bringt es auf den Punkt: „Für Gäste und Tiroler gilt gleichermaßen: Wenn wir sie für öffentliche Mobilität begeistern möchten, müssen wir sie dort abholen, wo sie wegfahren und dort hinbringen, wo sie hinwollen. Fahrgäste erhalten so einen bedürfnisgerechten öffentlichen Verkehr.“

Urlaub ohne Auto

Insbesondere Urlauber nehmen das Busangebot der Firmen Ötztaler und ÖBB Postbus gerne in Anspruch. Das Motto für sie lautet „Freie Fahrt“, denn mit gültiger Gästekarte im Winter bzw. Ötztal (Premium) Card im Sommer können die Linien beliebig oft befahren werden. In Längenfeld bringt ein eigener Thermenbus die Gäste zum AQUA DOME und retour. Die Firma Ötztaler bietet ihren Passagieren bereits seit 2007 via Bildschirm aktuelle Wetterinformationen und Tipps zu den Höhepunkten im Ötztal.

Partnerschaftliches Modell

Erfolgreiche Basis für einen derart leistungsfähigen und kundenorientierten Personennahverkehr ist das Zusammenwirken von Land Tirol, Gemeinden und touristischen Partnern wie den Bergbahnen aus Sölden, Obergurgl-Hochgurgl, Oetz und Kühtai im Regio Ötztal. „Dank des laufenden Prozesses, an dem sich alle beteiligen, präsentiert sich der Verbund aller Leistungspartner innovationsstark und baut kontinuierlich seine Leistungen aus“, erklärt Franz Sailer, Geschäftsführer vom Verkehrsunternehmen Ötztaler. Das Traditionsunternehmen fährt jährliche knapp 1,6 Millionen Kilometer im Regio Ötztal und gilt als der Ansprechpartner in Sachen Verkehr. Durch den gemeinsamen Einsatz gelangen Einheimische und Urlauber dank der Armada von über 30 Linienbussen durch die gesamte Region. „Wir sind stolz, von Beginn an Teil des Regio Ötztal zu sein. Pro Jahr legen wir mit unseren Fahrzeugen fast 700.000 Kilometer zurück. Durch die permanente Weiterentwicklung fährt das Projekt einer erfolgreichen Zukunft entgegen“, so Wolfram Gehri, Regionalmanager der ÖBB-Postbus GmbH.
Facts Regio Ötztal 2011 bis 2016:

Busverbindungen Ötztal

8 Linien, 6 Skibusnetze, 2 Regiotax (Kleinbusangebote), 6 Wanderbusse, 3 Hüttentaxis, …

Realisierte Projekte:

Errichtung von 30 digitalen Fahrgastinformationsanzeigen im gesamten Tal Halbstundentakt im Sommer und Winter auf der Tallinie (zusätzliche Radbusse im Juli und August)
Freie Fahrt mit gültiger Gästekarte von Oktober bis Juni sowie mit der Ötztaler Card und Ötztal Premium Card in den Sommermonaten
Mitnahmeregelung für Radfahrer, Mountainbiker sowie Hunde (Maulkorbverleih in den Bussen)

Neue Anbindungen / Linien:

Skibus im Halbstundentakt zwischen Ochsengarten & Kühtai
Verbindung Nord- und Südtirol über Obergurgl – Timmelsjoch – Moos im Passeiertal
Regiotax Haimingerberg im Winter
Skibus Gries – Sölden
Thermenbus zwischen Längenfeld und Sölden im Winter

NEU im Sommer 2016:

Zusätzlicher Einsatz von drei Linienbussen mit Radanhängern
Haltestellen am Top Mountain Crosspoint (Hochgurgl) und in der AREA 47
Ausweitung Wanderbus Sölden-Hochsölden und Oetz-Piburg

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