"Sautens wird zum Ort des Respekts"

Wie schön, dass es auch in Sautens Menschen gibt, die sich um andere kümmern, so wie in zahllosen weiteren Beispielen landauf landab. Mit einer auffallenden Gemeinsamkeit: Als Hilfsbedürftig gelten ausschließlich Menschen, die aus einem fernen Land mit einer fremden Kultur im Gepäck zu uns gereist sind.

Alleinerziehende Mütter, für die eine Wohnungssuche in Zeiten wie diesen mehr denn je zum Spießrutenlauf wird, die in Anbetracht der zu leistenden Pflicht nicht wissen, wohin mit ihren Kindern, Obdachlose, die sich ohne Hilfe unmöglich aus der oftmals nicht selbst verschuldeten Situation befreien können, Mindestrentner/innen, die um's tägliche Überleben kämpfen, nur um einen kleinen Teil der hilfsbedürftigen einheimischen Bevölkerung aufzuzeigen, fehlt schlichtweg der "Exotenfaktor" für Projekte des Respekts.

Vielleicht kompensieren Menschen, deren Kultur in erster Linie ihre - erwiesenermaßen in drei Generationen nicht integrierbare - Religion darstellt und deren Mentalität von unserer so weit entfernt ist, wie Tirol von der Karibik, die Reisedefizite mit der einhergehenden Auslandserfahrung der Helfenden. Vielleicht beeindruckt auch das viele Geld, das diese Geflüchteten aufgebracht haben, um an ihr Ziel zu kommen. Ob das Ziel Mensch-ärgere-dich-nicht spielen zu Integrationszwecken war, oder ein angenehmes Leben in einem Land, in dem finanzieller Überfluss zu herrschen scheint, wissen wir nicht. Genau wie wir nicht wissen, was jene denken und fühlen, die nicht das Geld besitzen, um in ein reiches EU-Land zu flüchten, die tapfer für ihr Land kämpfen und jeden Tag dem Krieg und dem Tod ins Auge sehen müssen. Ich kann nur hoffen, dass deren Verhöhnung unserer Gesellschaft in Form von Honorierungen und Respektsbekundungen der geflüchteten wehrfähigen, vorwiegend jungen Männer nicht an ihre Ohren dringt.

Aber trotz unübersehbarem Knick in der Optik bemüht sich "die Sautner Hof-fnung" wacker weiter um das Gelingen und natürlich das Gewinnen des hoch dotierten Projektes und bietet sogar einen Deutschkurs an. Und zum Zeichen, dass Integration in Sautens funktioniert, durften sich offensichtlich die Flüchtlinge beim dazugehörigen Text auf der Webseite kreativ einbringen: "Wir bieten kostenlose Deutschkurs für AsylwerberInnen und Flüchtlinge an...... Die Frauengruppe findet vormittags statt, da da die Kinder in der Schule und im Kindergarten sind... Zusätzlich wird mit den Schulkinder im Einzelunterricht, individuell Deutsch gelernt...."
Ob sie nun "individuelles Deutsch" oder Sautnerisch lernen, konnte ich leider noch nicht in Erfahrung bringen, aber von einem nahezu perfekt ausgesprochenen "Tschüss" konnte ich mich bereits überzeugen.

Wo: Susanne Kalla, Wiesenweg 30, 6432 Sautens auf Karte anzeigen
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