"Vertrauensräume/Kinderreich" - Ferdinand Lackner zeigt Skulpturen, Objekte u. Texte im ubuntu-forum Imst

Ferdinand Lackner, Skulptur: Die leidende Trennung 2006
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IMST(alra). Im ubuntu-forum in Imst fand am vergangenen Mittwoch die Vernissage "Vertrauensräume/Kinderreich" mit Skulpturen, Objekten und Texten des Tiroler Künstlers Ferdinand Lackner statt. Lackner ist 1958 geboren und lebt seit 1959 in Martinsbühel in Zirl, wo sein Vater als Gutsverwalter tätig war und seit seinem 20.Lebensjahr nun auch Ferdinand Lackner diese Aufgabe beruflich erfüllt. Martinsbühel ist aber zugleich auch die künstlerische Wirkungsstätte des naturverbundenen, feinfühligen Bildhauers, der sich in seinen teils überlebensgroßen Skulpturen und Objekten vorwiegend mit dem Material Holz auseinandersetzt.

In der Ausstellung sind Arbeiten bis zurück in das Jahr 2006 zu sehen, die geprägt sind vom starken Zugang, den sich der Künstler zu Themen wie Familie, Partnerschaft, Kindheit, Wertigkeit des Lebens und Harmonie geschaffen hat. Themen die Lackner durchaus von einem sehr kritischen Standpunkt aus hinterfragt, nicht zuletzt wurde er durch viele Ereignisse aus dem unmittelbaren Umfeld des Kinderheimes auf Martinsbühel beeinflusst. Aus der Perspektive des Beobachters konfrontiert mit Gewalt, Missbrauch, zerbrochenem Familienglück und verlorener Kindheit folgte Ferdinand Lackner in seiner Kunst einem langjährigen Aufarbeitungsprozess, der sich in seinen Skulpturen und Objekten als bereichernde, tiefe Facette des Ausdrucks spiegelt.

In persönliche Rückzugsorte, in "Vertrauensräume" tritt Lackner mit den dynamischen Figuren ein, die sich trotz des imposanten natürlichen Wuchses des Holzes doch auch dem starken Willen des Künstlers und seiner Vorstellung fügen mussten. Einige Skulpturen scheinen aufzustreben, auszubrechen, sich zu winden, andere verbinden sich stützend, tragend zu harmonisch geschlossenen Einheiten. Was sich als Bildsprache in den gezeigten Arbeiten erkennen lässt, findet sich auch in den Texten Ferdinand Lackners, die das Ausstellungskonzept sinnig ergänzen.

Seine eigene Definition des Begriffes "Kinderreich" erschuf der nachdenkliche Künstler als Ort einer vertrauten Familie - ein Ort, der in Lackners Kunst zu finden ist. Auf den Verlust vieler zwischenmenschlicher Werte in der materialistischen und virtuellen Welt möchte der Künstler aufmerksam machen, dem entgegenwirken und mit seiner Kunst bereichernde, kreative Spuren hinterlassen, die wieder mehr Bewusstsein für die Kostbarkeit des Augenblickes erzeugen.

Die Begrüßung der Vernissagebesucher erfolgte durch Dr. Christian Honold, GF Hermann-Gmeiner-Akademie Ibk. und Gabriella Schatz, ubuntu-Organisation Imst. Die angenehme musikalische Begleitung des Abends lieferte Frajo Köhle an der Gitarre. Als Laudator sprach Gerhard Stecher, stv. Vorsitzender des Aufsichtsrates SOS-Kinderdorf Österreich, der einen sehr umfassenden Einblick auf den Künstler Ferdinand Lackner und seine Arbeiten bot.

Die Ausstellung ist bis 30. Juli 2016 zu sehen - Öffnungszeiten Freitag 17-19 Uhr, Samstag 10-12 Uhr und nach Vereinbarung unter 0699/14041263

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